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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 43.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.15946#0029
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mit Suellenbclegen versehene Buch »ach
-Werkes treffendem Ausdruck „ein wirklicher
Führer zu Freuden fei», die nur der Geist
kennt".

Predigte» aus der dcutfchc» Kunst. >. Reihe
l. Mappe: Vom lieben Gott. H. v.
K. Niedlich. 1927. Leipzig Dürr.
3 Mark.

I»> Auftrag des „Bundes für deutsche
Kirche" gibt Kurt Niedlich Bildermappen
heraus, welche die Schätze der großen deut-
schen Kunst in Familie und Schule heimisch
machen wollen. In l 2 Reiben soll das
ganze menschliche Leben und Streben von
den verschiedenste» Seiten beleuchtet wer-
den. Eine AuSwabl ans den einzelnen Se-
rien „Vom lieben Gott, Marienschein, Hei-
mat, Vom deutschen Sterben, Ritter, Tod
und Teufel u. a. bietet die erste Mappe,
deren l 2 Bilder, von Einleitung, erklären-
dem Tert und biographische» Notizen be-
gleitet Freude und Trost, Belehrung und
Ermunterung, Sonntagslicht in das Dun-
kel des Werktags bringen können. Das ver-
dienstliche Unternehmen verdient alle An-
erkennung und Förderung, auch wenn die
Predigt vom deutschen „Gottum" nicht »aä,
icdes Sin» „schmeckt". Bilder von Dürer,
Richter, Pagels und der Freiburger Mün-
sterturm füllen das erste köstliche Heft, auf
deffcn Fortsetzung Berichterstatter und Leser
mit Spannung warten.

Hoffman», R., Das Marienmünstcr zu
Ettal im Wandel der Jahrhunderte.
4". 157 S. 48 Tafelbilder. Augs-
burg, Or. B. Filser. 1927. Br. 15
Mark.

Schcfold, M., Kloster Obcrmarchtal. 8".
24 S. 8 Tafeln. 1927. Augsburg,
Filser. Kart. 2 Mark.

Mcttlcr, A., Kloster Alpirsbach. 8". 26 S.
IO Tafeln. 1927. Augsburg, Filser.
Kart. 2 Mark.

In der wachsenden Reihe großer kunst-
geschichtlicher Publikationen des vr. Filscr-
scken Verlags darf einen Ehrenplatz die
neueste Monographie des Münchner Haupi-
kenservators Msgr. Prof. s)r. Richard
Hofsmann über die Ettalcr Klosterkirche
einnehmen. Der Wunderbau an der alten
Völkerstraße von Augsburg nach Verona,

ein Zentralbau aus den Tagen des Kaisers
Ludwig von Bayern, hat durch Hoffmanns
archivalische Forschungen, die über die zalst-
reichen älteren Arbeiten weit hinausführ-
ten, wie durch seine sachkundige Beschrei-
bung, feinsinnige Einfühlung in die einzig-
artige Raumkunst und plastisch-malerische
Zierat des 18. Jahrhunderts eine würdige,
wahrhaft monumentale Darstellung erhal-
te», die durch 32 Textbilder und 48 Tafel-
bilder vortrefflich veranschaulicht wird. Mit
gleich eingehender liebevoller Teilnahme
wird sowohl die Baugeschichte des mittel-
alterlichen Münsters Unserer Lieben Frau
zu Ettal, des durch seine Gründung wie
seine Zwölfeckanlage merkwürdigen Bau-
werks, als auch der fast völlige Neubau der
Zentralkirche und seine Ausschmückung
durch die Hauptmeister des baurisch-tiroli-
schen Rokoko behandelt. So erhalten wir
in Ettals „Marienmünster" beinahe eine
Kunstgeschichte des 18. Jahrhunderts, zu-
>ual, da Hoffman» der Vorgeschichte all der
vielen i» Ettal beschäftigte» Meister, dar-
unter des größten Malers, Martin Knol-
ler, nachgeht und eine Fülle von Literatur
dafür durchgearbeitet hat. Würden diese
massenhaften Zitate mit den oft langatmi-
gen Quellenbelegcn nicht bester in dem An-
hang oder als Fußnoten gebracht, um nicht
so oft den schönen Fluß der gemütvollen
Darstellung störend zu unterbrechen? Bei
der dankenswerten Wiedergabe der von
Min.-Rat Prandtl mühsam gesammelten
Steinmetzzciche» (Abb. 23 und S. 82) am
Gründungsbau (Oberer Geschoß-Umgang)
vermißt man ungern eine nähere llnter-
suchung und Vergleichung der Zeichen mit
denen gleichzeitiger gotischer Bauten, die
leichtiglick neue Zusammenhänge zwischen
schwäbischer und bäurischer Hochgotik zu
Tage fördern. In dem Verzeichnis alter
Abbildungen (S. 144 ff.) vermiffe ich de»
Kupferstich des Augsburgers I. E. B c l-
ling: I)ivu Virgo et Alma Mater
Maria Fundatrix Ettalensis: ein Sei
dcndruck (Attacta des Gnadenbilds Giovani
Pifanos) ist in meiner Kupferstichsammluug.
Mögen unter den Masten des internatio-
nalen Reiscpubliknms, das jedfährlich in die
Nähe des Passionsspieldorfs Oberammer-
gau kommt, zahlreiche Leser und Abnehmer
des Werks sich finden und die Opfer des
Verfassers und Verlegers lohnen!

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