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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 43.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.15946#0030
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Eine erfreuliche Bereicherung der von
Adolf Feulner herausgegebene» „Deutschen
Kunftführer" bedeutet das 6. Bändchen über
Kloster Obermarchtal, verfastt von dem fach-
kundigen Ulmer MufeumSaffistentcn I)r.
Mar Schefol d. In aller Kürze, die
aber doch die Kenntnis des literarischen
Queüenmaterials verrät, wird die Klofter-
geschichte, dann die Baugeschichte des her-
vorragenden Vertreters des Vorarlberger
Münsterschemas behandelt und in 18 Ab-
bildungen das Bemerkenswerteste in und
au dem herrlichsten Bauwerk des oberen
Donautals veranschaulicht. Vielleicht hätte
unter den Altären der einzigartige Schmuck
des St. TiberiusaltarS, den Birkler ein-
gehend beschrieben und wohl mit vollem
Recht mit der unglücklichen österreichischen
Kaisertochter Maria Antoinette und ihren
Besuch in Obermarchtal auf der Durchreise
nach Frankreich (1770) in Zusammenhang
gebracht hat, das goldene Vlies als Re-
liguienzier, Erwähnung verdient. Alles in
allem eine dankenswerte Gabe wie dessel-
ben Verfassers Reichsabtei Ocksenhausen.

Auf gleichem Umfang von 24 Seiten mit
20 Tafelbildern und drei Tertabbildungen
findet Kloster AlpirSbach eine etwas
eingehendere Behandlung auf Grund eige-
ner Forschungen seitens des besten Kenners
der mittelalterlichen Benediktiner- und Zi-
sterzienserbauten in Württemberg, Epborus
Adolf M c t t l e r. Nach kurrem Überblick
über die Geschichte der Klostcrstiftung
Adalberts von Zollern beginnt das achte
Kunstführerbändchen aleich die Füllung
durch die seit der Einführung der Refor-
mation wenig veränderte romanische
Kircbe, der topischen Form einer deutsche»
Klunio;enserkirä,o d>>s ausaebenden II.
Jahrhunderts. Die Verwandtschaft mit den
Werken der Hirsaucr Bausckulc wird im
einrelnen überzeuaend dargetan, doch auch
nach den neuesten Forschungen Kautzschs
dem Einfluß der elsälüschcn Kunst des
12. Jahrhunderts das Wort geredet. Von
den vielfach verwahrlosten Teilen des teils
romanischen, teils spätgotischen Klosterbaus
ist der südliche (Refektorium, seht katholi-
scher Be^saal) und der westliche Flügel am
meisten Veränderungen ausgesetzt gewesen.
Der Kreuzgang ist in seiner spätgotischen
Erneuerung erhalten. A. N.

Häcker, O., Ulmer Wanderbuch. 2 Bänd-
chen. 8°. S. 80 und 72. 1927. Ulm,
I. Ebner. Kart, je 1.20 Mark.

Der durch seine Ulmer Wanderbriefe
„Wohin am Sonntag?" (4 Hefte 1925/26)
wie durch seine früheren Heimat- und kunst-
geschichtlichen Arbeiten bestens vorbereitete
Landgerichtsrat a. D. Otto Häcker gibt so-
eben im Verlag der Ebnerschen Buchhand-
lung zwei mit Karten und Bildern (Feder-
zeichnungen von Weiffer und Lehmann) aus-
gestattcte Bändchen über die Stadt Ulm
und ihre nächste Umgebung heraus. Nack
Inhalt und Einteilung, Form und Aus-
stattung bedeutet das neue Ulmer Wander-
buch gegenüber den zuerst im Ulmer Tag-
blatt erschienenen Sonntagswanderungen
eine selbständige, weiter anögereifte Arbeit.
Geschichte und Kunst, Natur und Volks-
leben in Ulm und um Ulm finden an dem
aufs gründlichste unterrichteten, aus den
besten Quellen schöpfenden Verfasser einen
sachkundigen Deuter. An der Hand eines
solchen Führers ist es eine Freude, zu wan-
dern. Solche Wegzeiger tun im Zeitalter
des hastenden, nie rastenden Autoverkehrs
doppelt not. Verfasser und Verleger ver-
dienen wärmsten Dank für den ausgezeich-
neten Führer seitens der Einheimischen wie
der Fremden.

Pöllmann, A., Unsere Liebe Frau von
Merklinghausen. 8°. 124 S. 1927.
Wiesbaden, H. Rauch. Kart. 5.50 M.

Auch außerhalb Westfalens wird die
Schriftenreihe Beachtung finden, die unter
dem' Titel: „Kunst und Kirchen in Hallen-
berg" der Beuroncr Benediktiner P. Ans-
gar Pöllmann, Ehrenbürger von Hallen-
berg, mit der Beschreibung der Hallenber-
ger Wallfahrtskirche zur Madonna von
Merklinghausen eröffnet und „der Stadt
seiner Väter" widmet. Archivalische For-
schung, künstlerisches Einfühlen und dich-
terische Sprache schließen in dem literarisch
längst bekannten Mönch einen Dreibund,
dessen nicht zu oft vereinte Kraft, verstärkt
durch altes, neuentdecktes Ahnengut und
Ahnenblut, ein Werk von nicht alltäglicher
Qualität auf dem Kunst- und Heimatfüh-
rermarkt entstehen ließ. Aus der gründlich
durchforschten Bau- und Wallfahrtsge-
schichte erfahren wir, daß der älteste Ka-
pellenbau unter dem berühmten Abt Rupert

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