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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 43.1928

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2. Heft
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Höhn, Heinrich: Dürers Kunst und die Natur, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15946#0067
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Mers Kunst und die jllstur.

Von Di\ Heinrich Höhn, Nürnberg.

„Aber das Lebe» in der Natur gibt zu erkennen die Wahrheit dieser
Ding. Darum sich (= sieh) sie fleißig an, richt dich darnach und geh nit von
„ der Natur in dein Gutgedunken, daß du willcst meinen, das Besser von dir
selbs zu finde»; dann du wirdest verführt. Dann wahrhaftig steckt die Kunst
in der Natur, wer sie heraus kann reißen, der hat sie . . . Dürer.

(Anhang zum dritten Buch der „Vier Bücher von menschlicher Proportion", >528.)

Einem jeden, der sich mit Dürers Kunst näher beschäftigt, nilisi eS auf-
fallen, wie eindringlich und ernst dieser Künstler, dessen Phantasie an künst-
lerischen Motiven unerschöpflich zu sein scheint, mit der Natur sich auöein-
andergesetzt hat. Das große Lippmannsche Corpus der Dürerschen Handzeich-
nungen, das eine gewaltige Fülle der verschiedenartigsten Naturstudien wieder-
gibt, belegt diese Tatsache ja überzeugend genug für jedes Lebensalter des

Dürers Selbstbildnis. 14YS.

Madrid, Prado-Museum.

Meisters. Wenn auch von den 588 in diesem Werk als dürerische Originale
bezeichneten Blättern eine Anzahl als nicht von ihm herrührend gestrichen
werden mußte, so bleiben immer noch genug übrig, die wie n,it feurigen Zun-
gen von der Liebe und der Forscherlust, die Dürer der Natur entgegenbrachte,
reden. Viele neuentdeckte Naturstudien aber, wie z. B. die Zeichnungen der
Lemberger Bibliothek, müssen diesem gesicherten Bestand noch hinzugezählt
werden. Und da wir es als gewiß bezeichnen dürfen, daß sehr viele der von
ihm gezeichneten und aquarellierten Studienarbeiten verloren gegangen sind.

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