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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 43.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.15946#0102
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Liierstur.

Kepplcr, P. W. v., Wasser aus dem Fel-
sen. 2. Band, 8". 320 S. 1928. Frei-
burg, Herder. Lwd. 6 Mk.

Auch von diesem 2. Band der „Neuen
Folge von Homilien und Predigten" des
verewigten Bischofs von Rottenburg gilt,
was ein Rezensent der Linzer Th. p. Quar-
talschrift vom l. Band von „Wasser aus
dein Felsen" rühmte: „Der Meister redet,
da schweigt der Kritiker und wird zum
Schüler. An Kraft des Gedankens und
Schönheit der Sprache steht kein neuerer
Homilet über Kepplcr." Neben den reifen
Früchten aus den letzten Lebensjahren des
gefeierten Predigers sind hier auch zahlreiche
Vorträge und Predigten aus der Freibur-
ger Professorenzeit ausgenommen, beide
Gattungen von Reden des Meisters sind
„durchgearbeitet bis ins letzte Wort". Un-
ter den sechs Kirchweihpredigten feien be-
sonders die beiden Reden anläßlich der
Weihe der Kirchen in Straf,dorf (1915)
und Wißgoldingen (1920) hervorgehoben,
nicht nur wegen der wunderbaren Verklä-
rung dieser weihevollsten Ereignisse im Le-
ben der Heimatgemeinden am Nord- und
Südabhang des Hohenrechberg, oder wegen
ih"er vorbildlichen Art der Schriftvcrwer-
tung, sondern auch wegen der geistvollen Ver-
wendung der örtlichen Kunst- bezw. Bau-
geschichte in der Einleitung beider Kirch-
weihpredigten. Wie bei Besprechung des
1. Bandes (Archiv 1927 S. 70 f.) freut sich
der Rezensent, auch in dieser neuen Samm-
lung von Geistesreliquien Kepplers eine
Festrede über die „Pflege der christlichen
Kunst", gehalten auf der Generalversamm-
lung in Freiburg 1888, ausgenommen zufin-
den. Dem Sachwalter des geistigen Erbes
seines hohen Oheims, Dompräbendar Sei-
bold, sei für die zweite Auslese ebenso berz-
lich wie für die erste gedankt und für eine
wohl noch mögliche dritte nach Joh. 2, 8
zugerufen: hauri et fer!

Die Diözese Rottenburg und ihre Bischöfe
1828—1928. Ein Festbuch zum hun-
dertjährigen Jubiläum der Diözese.
HerauSgegebcn in Verbindung mit
Priestern der Diözese von Franz
Stärk, Chefredakteur. Schwabenver-
lag AG. Stuttgar-t, 1928. 252 S.

8°. Kartoniert 3 Mk., in Ganzleinen
gebund. 4 M.

Das offizielle Festbuch zur Jahrhundert-
feier des Bistums Rottenburg will in kur-
zen, charakteristischen Zügen zeigen, „was
unsere Diözese in diesen hundert Jahren er-
lebt und gelitten, gearbeitet und gestritten
hat" (Vorrede). Dieser Aufgabe genügt
vollauf die vorliegende Schrift, in deren
Abfassung sich fünf Geistliche (Stiegele,
Hagen, Kümmel, Willburger, Stärk) und
zwei Laien (Oberjustizrat Winker und Franz
Stetter-Stuttgart) geteilt haben. Biogra-
phien der sechs Bischöfe waren für ein
Volksbuch das Nächstliegende Einteilungs-
prinzip. Manche Ungleichheiten und Wie-
derholungen ließen sich bei der gleichzeitigen
Arbeit mehrerer nicht vermeiden. Wenn der
Beitrag von Kiimmel den Rahmen der
übrigen Arbeiten erheblich überschreitet, so
nimmt man das bei seiner anregenden Art
des Erzählens gern mit in den Kauf. Auf
archivalischen Forschungen beruht nur der
Beitrag von Dr. Hagen (Bischof Joseph v.
Lipp). Auch ohne solche hätte bei vollstän-
digerer Benützung der vorhandenen Litera-
tur im grundlegenden ersten Abschnitt (B.
Joh. Baut. v. Keller), der das meiste In-
reresse erregt, mitunter etwas mehr geboten
werden können; z. B. S. 54 (Lebensdaten
Hohenlohes), S. 39 (aus Erzberger, Sä«
kularisation S. 149, der sinnftörende
Druckfehler entnommen bei gesamtem —
lies: gehemmtem — Rekurs an den Hl.
Stuhl), S. 37 (Prof. Wächter nicht Prä>
monstratenser von Obermarchtal); zu S. 40
vgl. Funk in Württ. Vtljh. 1890 S. 45 f.;
S. 62, Z. 2, oben, muß es statt Gesetz-
entwurf wohl heißen: Gcgenentwurf. Aus
dem dritten Beitrag merken wir an: He-
fele war nicht Dreys Schüler in Ellwan-
gen (S. 124); die Grafschaft Birkenfeld
(S. 162) zählt etwa 8000, nicht 80 000
Katholiken. Die Ausstattung des Buchs
(Papier, Druck, Bebilderung, Einband) ist
vortrefflich. Mit Freuden begrüßen wir
als Titelbild das erstmals veröffentlichte
Porträt des Bischofs von Tempe, Fürst v.
Hohenlohe, das wie ein Überbleibsel aus
der Barockzeit anmutet, die Ansichten eini-
ger unserer schönsten Abteien und Stifte

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