Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 43.1928

DOI issue:
4. Heft
DOI article:
Häcker, Otto: Ulmer Bildschnitzkunst des späten Mittelalters
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15946#0115
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Orten zerstreut. Meist sind es Reste von Flügelaltären, wie sie im letzten
Jahrhundert der Gotik in erstaunlicher Menge entstanden, aber zur Zeit der
Bilderstürme oder später in der Barockzeit größtenteils wieder verschwunden
sind. Während man aber das Schreinwerk und die bemalten Holzflügel meist
verbrannte oder zu anderen Zwecken verarbeitete, erfuhren die Holzfigu-
r e n mehr Schonung, indem sie vielfach aufs Land hinaus verkauft oder ver-
schenkt wurden, wo sie für den altmodischen Bauerngeschmack noch gut genug
schienen, um in einem Dorfkirchlein oder einer Kapelle eine Lücke auszufüllen,

Sa dock, von Meister Hartmann, Ulm, Münster.

lRlischee vom Inselverlag, Leipzig.)

und wo sie vielfach bis heute ein wenig beachtetes Dasein führten. Seit man
den Wert dieser Bildwerke wiedererkannt hat, mußte sich daher der Kunst-
forscher vor allem auf die Wanderschaft begeben, um die abgelegensten Land-
orte nach solchen Meisterwerken abzusuchen, die vielleicht aus einer Stadt- oder
Klosterkirche dorthin verschleppt worden sind. Erst auf Grund solcher Be-
standsaufnahme konnte mit Erfolg an die weitere Aufgabe herangetreten
werden, die Urheberschaft der Werke zu ermitteln, was bei den Holzfiguren
nur durch Stilvergleichung möglich ist, da es in der Gotik noch nicht üblich
war, die einzelnen Stücke mit Meisterzeichen zu versehen, und urkundliche An-
baltSpunkte über die Herkunft nur ausnahmsweise zu finden sind.

111
 
Annotationen