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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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Heft 1
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Naegele, Anton: Ein neues Verfahren zur Rettung gesprungener Glocken
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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0013
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Ende, gehört natürlich nicht zu dem VerS; der sog. leoninische Hexameter
beginnt erst nach dem durch ein Blumenornament (?) getrennten O. Er kommt
auf späteren Glocken oft vor und verbietet die Auffaffung eines offiziellen
Übersetzers: „Indem ich A und O (den Anfang und das Ende des Lebens) mit
meinem Klang begleite, möge die fromme Maria des Volkes eingedenk sein')."
Das seltenere Zahlzeichen für 200, zwei ineinandergeschriebene C, ein gro-
ßes und ein kleineres, sei hier ebenfalls feftgehalten. Die Glocke der alten

Glocke in Gilching geschweißt

Stiftskirche, die Paulus im Jnventarband des Neckarkreises der Kunst- und
Altertumsdenkmale leider nicht erwähnt, wohl aber Keppler in den Kirchlichen
Kunftaltertümern Württembergs ), hat einen Durchmesier von 1,46 Meter,
wiegt 43 Zentner, Hauptton fis. Nachdem die Marienglocke jahrhunderte-
lang die „Alt- und Neugläubigen" zum Gotteshaus gerufen hatte, spaltete
sie fast in der ganzen Höhe des Mantels zwischen Rand und Krone ein vau-
förmiger Riß, aufwärts 0,60 Meter, seitwärts nach unten 1,10 Meter lang,
also über anderthalb Meter Länge im ganzen Längs- und Querriß. Heute,
wo ich die Glocke auf ihrem Rückweg von Nördlingen nach Stuttgart sah,
konnte auch das schärfste Auge nur noch schwach den Verlauf der Sprungstelle

6) Alpha et O (ebenfalls Ofmega] nicht ausgeschrieben) lieft man auch auf der großen Glocke m
Tauberbischofsheim vom Jahr 1448: Anno domini 1448 in profesto S. Kiliani completum est
hoc opus — Maria eiß ich, fturm weter stör ich, jaeob stempel goß mich, anani sapta (statt des
fälschlich von Weitzel im „Kirchensänger" 28, 1927/28, Nr. 2, S. 22 mitgeteilten Anam opta so zu
lesen) Alpha et O.

7) @. 351.

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