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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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Heft 1
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Rohr, Ignaz: Die Schlosskapelle von Roseck
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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0025

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Bit schlchkapelle von Hloserk.

Von Prof. Di'. I. R o h r, Tübingen.

Eine Schloßkapelle ist in unserer materialistisch gesinnten und — wenigstens
bei Kultausgaben — sorgfältig rechnenden Zeit eine Aufgabe, die wohl selten
an einen Architekten herantreten dürfte. Der derzeitige Besitzer von Schloß
Roseck, Herr Fabrikant Ochöle in Plochingen, geb. in Rechberg, hat sie gestellt
und die Herren Architekten Schlösser und H. H e r k o m m e r (Stuttgart)
haben sie gelöst. Sie hatte von vornherein insofern ihren besonderen Reiz,
als die Kapelle nicht in den schon vorhandenen Gebäudekomplex hinein-

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gepreßt oder demselben irgendwo angekittet werden mußte, sondern durch
Mauer, Graben und Garten von ihm getrennt, eine individuelle Ausgestal-
tung erlaubte, dabei aber freilich Gefahr laufen konnte, ihm Konkurrenz
zu machen oder ihm gegenüber als Fremdkörper zu erscheinen. Die Gefahr
wurde vermieden. Eö gelang, eine Form zu finden, die ohne Aufdringlichkeit
der kubischen Maste doch für die örtlichen Bedürfniste genügend Raum bot:
die Zentralanlage. Sie geht wohl auf Schlösser zurück, und sein Plan
lehnte sich, ähnlich wie seine Bauten in Lautlingen und Ulm, leise an die For-
men des Barockstils an. Später wurde er von Herkommer etwas redu-
ziert (Beseitigung der Vorhalle) und modernisiert, aber der Schlöstersche
Plan schimmert noch deutlich durch. Die Kapelle baut sich im Achteck auf,
erweitert sich nach Osten (Chor und Sakristei) und schließt ab mit einer
laternengekrönten Kuppel. Das Äußere ist, entsprechend dem Schloß,
schlicht und einfach gehalten. Nur die Sakristei hat einen FrieS bekommen.

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