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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0039
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und Leben II 114 f.) durchaus unbeeinflußt.
Unter all den größeren und kleineren Kunst-
geschichten, die sich auf die christliche Ära
beschränken, wüßte ich keines, das Theologie-
studierende und Priester in die Probleme
der Kunftforfchung leichter und bester ein-
führen könnte als das Kleinfchmidtfche
Handbuch mit seinen Quellenangaben auf
jeder Seite, mit seiner allseitigen Berück-
sichtigung der kirchlich-liturgischen Seite der
christlichen Kunst.

• Für eine künftige, in kürzerer Zeitspanne dies-
mal zu wünschende Neuauflage seien etliche Corri-
genda angemerkt: S. XXIX. Kunstdenkmäler

Württembergs von Gradmann, nicht Grabmann;
S. XXX: Druck- und Verlagsort der an erster
Stelle genannten Zeitschrift „Archiv für christl.
Kunst" ist Stuttgart, nicht Rottenburg. S. 116
Parier von Gmünd wäre statt des unsicheren Mai-
länder Dombauanteils Heinrichs bei Prag S. 121
zu nennen, wenigstens Peter, dem Neuwirth eine
Biographie, dessen Hauptfamilienschöpfung (Heilig-
Kreu; in Schw. Gmünd) A. Nägele zwei Mono-
graphien >925 und 1926 gewidmet. S. 224 Ter-
lan (nicht Terlau) Südtirol bezw. Hochetsch, Prov.
di Bolzano heute. S. 233, Einfluß der böhm.
Schule auch in Schwaben. Vgl. St. Veit in
Mühlhausen a. N.; S. 62O Gmünd, nicht S.562.

Möge die Mahnung des Vorworts des
sachkundigsten Ordensmanns auch in unserer
Diözese bestere Befolgung künftig finden,
als es neben anderen Zeitumftänden die
gegenwärtige Zahl von Hörern kunftgeschicht-
licher Vorlesungen und besonders wichtiger
Seminarübungen aus dem Wilhelmsftift
erschließen läßt: ,,Bei dieser Lage der Dinge
(rasche Verbreitung und Ausdehnung der
Kunstwissenschaft und des Kunftintereffes)
hat niemand mehr Grund, die Kunst-
wissenschaft auf seinen Stu-
die n p l a n zu setzen als der Hüter und
Wächter des Heiligtums, in dessen Schatten
die Kunst groß geworden ist. Wenn einer,
dann soll der T h e o l o g e, der Priester
eine gewiffe Kenntnis von der geschichtlichen
Entwicklung des Kirchengebäudes und sei-
ner Ausstattung besitzen ..." (S. XI).

Wie durch die Ausgabe und Ausstattung
des Kleinschmidtfchen Werks hat sich der
Paderborner Verlag F. Schöningh auch
durch die verbesserte Neuauflage der „Klei-
nen Stilkunde" des Würzburger Ober-
ftudienrats Dr. Nikolaus Spiegel verdient
gemacht um Verbreitung kunftgeschichtlicher
Kenntnisse im Klerus. Seine „Baustile"
sind nach Titel und Inhalt des trefflichen
Büchleins „mit besonderer Berücksichtigung

des deutschen Kirchenbaues" geschrieben und
verraten die PrariS des Schulmannes. Un-
terscheiden sich die Ausführungen über die
einzelnen Stilarten vom ägyptischen zum
Klassizismus kaum wesentlich von den übri-
gen bekannten Leitfäden, so ist der Anhang
über die Entwicklung der Altäre (S. 107
bis 114) besonders dankenswert in Wort
und Bild (Abbildungen im ganzen 164).
Der durch die Nachkriegsverhältnisse er-
zwungene Verzicht auf Zusammenstellung
der Stilarten des bürgerlichen Wohnhau-
ses wird für eine erhoffte dritte Auflage
rückgängig gemacht werden. Das beachtens-
werte Schlußwort, daß das Lesen einer
Stilkunde noch keine Stilkenntnis ver-
schaffe, gilt auch von diesem empfehlens-
werten Büchlein.

Thiel, Johannes, Zwei Zwerge und ein gro-
ßes Ei. Eine luftige Bildergeschichte.
Mit Versen von H. B. gr. 8" (Titel-
blatt und 28 einseitig bedruckte Blät-
ter mit 56 dreifarbigen Bildern). Frei-
burg im Breisgau 1928, Herder. In
Halbleinwand 3.80 Mark.

Das Bilderbuch auf neuer Stufe! Wer
Tbielsche Leistungen kennt, weiß, wie ihm
gerade die Bildergeschichte" liegt, voll
von drolligen Einfällen, zeichnerisch meister-
haft widergespiegelt in Bewegung und „Ge-
sichtern" von Hasen, Zwergen, Füchsen und
allerlei Geflügel. Bis in die Einzelheiten
folgen die Verse den Bildern. Sie sind
ganz einfach und eignen sich zum Sprechen
im Silbenfall, wie man Kindern vorlieft.
Fünfjährigen Kleinen schon sind sie ganz ver-
ständlich und witzig genug, auch dem Vater
und der Mutter ein richtiges Lachen abzu-
gewinnen.

Knapp Fr., Mainfranken. 8". 364 S. 220
Abbildg. 1928. Würzburg. Universi-
tätsdruckerei H. Stürtz. Lbd. 9 Mark.

Eine „fränkische Kunstgeschichte" in klei-
nem Ausmaß, aber mit gründlichster Be-
herrschung des lockenden Stoffs, hat der
Professor der Kunstgeschichte an der Uni-
versität Würzburg, Dr. Fritz Knapp, in dem
durch seine altfränkischen Kunstkalender seit
Jahrzehnten uns bekannten Verlag her-
ausgegeben. Welch einzigartiges Kunftge-
biet dieser ausgezeichnete Führer bearbeitet,
bezeugen in monumentalster Kürze die
Städtenamen Würzburg, Bamberg, Afchaf-

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