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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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Heft 2
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Naegele, Anton: Hundert Jahre Kunst und Wissenschaft im Rottenburger Diözesanklerus
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Rueß, Bernhard: Das Inventar des ehemaligen Klosters in Schussenried, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0067

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Laib, Dr. C. I. v. Hefel e, Dr. F. I.
Schwarz, Dr. I. Glatz, N. Sorg,
Edelmann, Dr. Werfer, Dr. Prob st,
E. Keppler, Dr. P. Keppler,
Detzel, K. Z i m m e r l e, B r i n z i n -
g e r, Schöninger, I. (W.) Schnell, Saupp,
B u s l, P f i tz e r, Fuhrmanns, Kümmel,
Huck, Birkler Al., B. Rueß, Dr. I.
Roth, Kl. Kohle r, Dr. L. B a u r,
Schiller, F. T. Mayer, Reiter, Dr.
Hafner, Drexler, I. S6. Rief, Dr. Hehle,

Dr. Dnmri ch (Augsburger Diöz.), Dr.
R o h r, Dr. Knöpfler, Dr. Gasten-
meyr, Gageur, B üble r, Dr. Ehrhart,
Dr. R ä g e l e (feit 1906), A. P f e f f e r,
W e f e r, R., A. Fischer, Wunder, Dr. K.
Hefele, Effinger, P. Schäfer, I. Fischer,
Beßler, Rüster, Dr. Stolz, König, H.
Aich, Dr. Iohner, Breucha, Dr. Egle, Dr.
Lösch, F. Stärk, Endrich, L. Zimmer,
M. Bullinger, Dr. A i ch. Vivant 86gu6v-
tes! Anton Nägel e.

Das Inventar Oes ehemaligen Klosters in slhustenrieü.

Von B. R u e ß , Stadtpfarrer a. D., Altshausen.

(Fortsetzung.)

Ihre zornige Enttäuschung ließen sie nun die Klosterbuuten fühlen, welche
am 13. Januar 1647 von ihnen in Brand gesteckt wurden. Nach diesem Brand
des Klosters mußte der Abt das Gotteshaus zum zweitenmal mit dem Nötigsten
versehen. Aus Biberach schickte er für 49 kr. irdene Schüsseln und Häfen nach
Soreth, auch ein paar Dutzend hölzerne Teller und Trinkbecher, ein paar eiserne
Pfannen und, weil kein Meßgewand mehr in Schussenried war, ließ er
gleich zwei verfertigen, die aber statt mit Borten nur mit Kelschbändeln geziert
werden konnten. Für einen zinnernen Kelch (dies ist also der zweite
dieser Sorte in der Zeit der höchsten Verarmung), Vascula und O p f e r -
känntchen bezahlte er drei harte Gulden. Pater Markus Numachius ver-
kaufte um diese Zeit einen schönen Kelch in Ueberlingen und erlöste 450 fl.;
diese Summe folgte er durch Hans Dangel dem Prälaten aus. Auch noch einen
andern, aus feinstem Gold bestehenden Kelch hat dieser Pater auf Befehl
seines Abtes um 700 fl. veräußert. Der Chronist meint, zu seiner Zeit (um die
Mitte des 18. Jahrhunderts) wäre dieses Prachtgeföß mehr als 1000 fl. wert
gewesen.

Ganz enorme Schwierigkeiten bereitete die Bezahlung der schwedischen
Satisfaktionsgelder. Um die nötige Summe zusammenzubringen, befahl Abt
Matthäus dem Pater Bernhard Hänle, einige Kelche, ein ganz goldenes
großes B r u ft k r e u z samt ganz goldener Kette in Konstanz zu verkaufen. Ja
dieser erhielt sogar ausdrücklich die Vollmacht, so viel vom Silberschatz zu ver-
äußern, daß die Erlössumme die Hälfte der Satisfaktionsgelder übersteige. Am
21. Mai 1649 kam er wieder von Konstanz nach Soreth zurück. Er hatte ver-
kauft: Acht silberne vergoldete Kelche, das oben erwähnte P e k t o r a l,
zehn goldene Ringe (unter denselben stammten sieben von dem Vermächtnis der
H Mutter des Paters Ferdinand Frey), auch zwei goldene Gnadenpfennige (den
einen hatte, wie bemerkt, Pater Georg Ehrlenfpiel von Erzherzog Ferdinand,
den andern aber vom Freiherrn zu Waldburg-Wolfegg geschenkt erhalten). Auch

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