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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0119

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nach den Ergebnissen neuester Thomas-
forschungen die älteste Urschrift der Nach-
folge Christi und die späteren Zusätze
des wohl mit Thomas von Kempen
identischen „Sammlers" durch Stern-
chen geschieden sind und man so die Wir-
kung des alten Textes (ohne die „klöster-
lichen Mahnungen" und Herzensergüsse)
auf den aufmerksamen Leser wirken las-
sen kann.

Der als Erforscher, Darsteller und
Uebersetzer religiöser Literatur der Ver-
gangenheit erprobte Karrer hat der
Serie der Ars saera-Bücher (Joseph
Müller, München) ein neues Kleinod
angefügt in der Sammlung der schön-
sten Gebete aus dem deutschen Mittel-
alter, betitelt: „W ie unsere Väter
beteten" (16°. 360 S. Ballonleinen-
bandMk.4.2O). DerGeist, derdie gotischen
Dome, ihre großen und kleineren Kunst-
werke geschaffen, die Seele des Mittel-
alters spricht aus diesen Gebetsperlen.
Die gemütstiefe Gottinnigkeit altdeut-
schen Wesens in der Zeit seiner reli-
giösen und nationalen Einheit kann auch
dem oft blutleeren modernen Gebets-
leben heilsame Blutauffrischung bringen.
15 Tiefdruckbilder, nur altdeutscher Mei-
ster, schmücken das Büchlein, darunter
z. B. die Johannes.-Christus-Gruppe aus
Sigmaringen im Berliner Kaiser-Frie-
drich-Museum.

Einen liebenswürdigen, frohmachen-
den Führer auf dem Weg zu Gott gibt
uns das von O. Karrer aus dem Eng-
lischen übersetzte Büchlein des P. Daniel
Considine 8. 3. „Frohes Ge-
hen zu Gott" 16°. 144 S. Lwd. Mk.
2.40. Der Verlag lieh ihm ein köst-
liches Gewand zum Geleit ins deutsche
Land: einen Ballonleineneinband mit
Goldschnitt, 11 Kupfertiefdruckbilder aus
alter und neuer Kunst und Offset-
lettern. Jeder Leser wird die Einschätzung
des Uebersetzers: „Perlen in schlichter,
still leuchtender Art, verschieden an
Größe, Glanz und Wert, lose aneinan-
dergereiht wie die Glieder einer Perlen-
kette", bestätigt finden und näher zu
Gott kommen als frohes Gotteskind im
Geiste des Evangeliums.

Dem Muftergottesbüchlein des Bru-
ders Aegidius im gleichen Verlag (siehe
Archiv 1928 S. 23) reiht Maria Evers
ein seinsinniges Merkchen von heiliger
Mutterschaft, von Frauenwürde, Müt-
terlichkeit und Kindererziehung an. (8°.
32 S. 8 Bilder, Büttenumschlag, zwei-
farbiger Text auf feinstem Büttenpapier
Mk. 1.20.) Die Hand, die so ergreifend
und weihevoll von den Geheimnissen des
Mutterseins und Mutterlebens schreiben
kann, ist vom Geist der großen, heilig-
gesprochenen Mütter erfüllt — eine der
schönsten Gaben zum „Muttertag"!

Zwei neue Ausgaben des Schott-
schen M eßbuchs (Schott 6 und 7), be-
arbeitet von dessen treuem Erbschafts-
verwalter P. Pius Bihlmeyer 0. 8. B. in
Beuron und verlegt bei Herder in Frei-
bürg 1928, wollen die Schuljugend in
das Verständnis der hl. Messe einführen;
die eine „Das Kind bei der hl.
Messe" (24°. 96 S. Hlwd. 1 Mk.) ist ein
Meßbüchlein für die Grundschule. Die
erste Meßandacht begleiten farbige, die
zweite schwarze Bilder; die andere
„Zum Altäre Gottes will ich
treten" (24°. 252 S., Hlwd. Mk. 2)
enthält eine umfangreichere Auswahl
aus dem Mistale fiür die vier oberen
Jahrgänge und im Anhang eine Ge-
meinschaftsmesse (als Sonderabdruck 20
Pfennig). 16 Textbilder, Holzschnitte
einfachster Art von einem Beuroner
Mönch gezeichnet, veranschaulichen den
Gang der heiligen Handlung am Altäre.
Beide Büchlein können zur stufenweisen
Einführung der Schulkinder in Geist
und Text der Aleßliturgie treffliche
Dienste leisten. Uebersetzung, Kürzung,
Auswahl und Illustrationen der Meß-
gebetsformularien entsprechen wohlüber-
legten methodischen Grundsätzen.

Der badische Katechet und pädago-
gische Schriftsteller Edmund Iehle
bietet in seinen „C h r i st l i ch e n
Grundlehren für Schule und
Leben" (8°. 74 S. Freiburg, Herder
1928, Hlwb. 0.90 Mk.) eine Darstellung
der Glaubenslehre in ihrer ganzen
Schönheit und Tiefe für Fortbildungs-
und Fachschulen mit ansprechenden Bil-
dern von Philipp Schuhmacher.

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