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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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Heft 4
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Endrich, Erich: Die Weihnachtskrippe: Winke und Wege
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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0143

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darum auch immer wieder etwas daran ändern. Bei den gekleideten Strippen
können hauptsächlich auch Frauen Mitarbeiten, wie es früher die Arbeit der
Klosterfrauen war. Die gekleideten Krippen verlangen viel Sorgfalt und Zeit.
In Mädchenpensionaten und Frauenklöstern wird die gekleidete Krippe vorwiegend
ihre Heimstätte haben muffen.

2. Die geschnitzte Krippe können sich die wenigsten Krippenfreunde
selber machen. Doch sollte man ruhig Bästler drauflos schnitzen lassen. Mancher
Bästler ist Bildhauer geworden. Empfehlenswert ist es, nicht Handschnitzmeffer,
wie sie für den Kerbschnitt gebraucht werden, zu nehmen. Man spanne ein dickes
Lindenbrett ein und arbeite mit Hohlmessern, die mit einem hölzernen Hammer
geschlagen werden. So besteht auch keine Gefahr größerer Verletzung. Der
Schnitzler sehe darauf, ja nichts glatt zu machen; je hölzerner die Figur heraus-
kommt, desto bester ist sie; nur nichts glatt poliert, lauter Flächen! Für kleine
Figuren kommt man in der Regel mit zwei oder drei Hohlmessern aus. Das
ist dann auch nicht zu teuer. Gut müssen die Hohlmesser schon sein; das Schleifen
kann man sich besorgen lassen. Die holzgeschnitzte Künstlerkrippe muß jedoch
meist gekauft werden, da nicht jeder Bästler ein Künstler ist. Man sage nun nicht,
solche Figuren, die der Künstler selber gefertigt habe, seien im Preise für die
meisten unerschwinglich. Echte Krippenkünstler sind in ihrem Fordern meist
bescheiden, manche zu bescheiden und hungern.

Gefühl, Geschick, Begabung lassen auch neuzeitliche Krippenkünstler den alten
Meistern in Italien und Tirol ebenbürtig gegenübertreten. Wie in der Kunst
der Gegenwart überhaupt machen sich auch hier die verschiedensten Einrichtungen

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