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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

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Heft 4
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0147

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lSücherslhau.

Haas Ad. 0. 8. B., Farbenzeichnungen
zum Einheitskatechismus. I. Glaube.
24 Tafeln Fol. in Mappe mit Be-
gleitwort 8". 31 S. 1628, Würzburg,
Haas und Co. Mk. 13.50.

Seit den ersten Tagen, da eine christ-
liche Kunst im Werder: und Wachsen war,
hat die Form der Veranschaulichung der
unveränderlichen Glaubenswahrheiten ge-
wechselt, vom ersten Anschauungsunter-
richt der ältesten Symbole des Christen-
tums in den Katakomben über die Fres-
ken und Mosaikzyklen der Basiliken und
der steinernen Portalrelrefs der mittel-
alterlichen Münster bis zu den sog.
Armenbibeln und Blockbüchern oer In-
kunabelzeit und ihren Fortsetzungen, der
Schul- u. Volksbuchillustration mit ihrer
heute so fortgeschrittenen Technik. Ein
neues Glied in dieser Kette ist die For-
derung und Frucht der Arbeitsschul-
methode, angewandt auf die Darbietung
des Einheitskatechismus. Theoretiker und
Praktiker der deutschen Katechese, beson-
ders in Bayern, der Wiege der sog.
Münchener Methode des kath. Religions-
unterrichts, haben die vom Münster-
schwarzacher Benediktiner Pater Adel-
bert Haas veröffentlichten Farbenzeich-
nungen als Glanzstück zur Erleichterung
des katechetifchen Unterrichts, als vor-
zügliches Hilfsmittel für Kind, Schule
und Lehrer, als neuen gangbaren Weg
zum Herzen und Verständnis der Kin-
der für die geoffenbarten Wahrheiten
bezeichnet, — den Weg vom Auge zur
Seele. Fast verblüffend einfach sind die
für Verstand und Ohr methodisch schwie-
rigsten Glaubenswahrheiten dem Auge
des Kindes und der nachzeichnenden
Hand nahegerückt und ausgelegt. So
kann jeder Katechet und jedes Schulkind
zeichnen und das Arbeitsschulprinzip irr
die Tat umsetzen. Schon nach den weni-
gen Erfahrungen, die der Referent vor
20 Jahren mit den ersten dürftigen Vor-

läufern der Haasschen Zeichnungen, den
paar liturgischen kleinen Bildtafeln des
Freiburger Katecheten Höfle gemacht,
scheint der hier begangene Weg geeignet,
die lang genug klaffende Kluft zwischeir
Lern- und Arbeitsschule im Religions-
unterricht zu schließen. Rur bei Tafel 2
scheint mir die Sprache der vielen Pfeile
auf die Glaubensquellen etwas zu ver-
sagen. Köstlich, fast mittelalterlich arrnru-
tend und der Biblia pauperum entlehnt,
ist das Anschauungsmittel: Teufelswagen
auf Bl. 12. Möge das vom Würzburger
Bischof wie vom Vorsitzenden des Deut-
scher: Katecheterrvereins warm empfohlene
Anschauungsmittel auch irr der Diözese
Rottenburg Eingang und Anklang finden!

Undset, S., „Und war' dies Kindlein
nicht geboren". 8°. 32 S. 8 Bilder.
I. Müller, München, 1928. Bütten -
umschlag 1.25 Mark.

Unter die kleinen Bücher für besirrn-
liche Menschen, die der rühmlichst be-
karrrrte Münchener Verlag Ars sacra
herausgibt, ist nach H. Bahrs „Himmel
auf Erden", Federers „Heiliger Habe-
nichts", Lipperts „Weihnachtsbotschaft",
Abt B. Wöhrmüllers „Büchlein von:
guten Willen" ein ganz eigenartiges
Schriftchen ausgenommen worden. Ur-
sprung wie Form: und Inhalt der

drei Skizzen nehmen in gleicher Weise
des Lesers Interesse ein. Die ob
ihrer auffallend realistischen Romane
mit dem Nobelpreis für Literatur
1928 ausgezeichnete Norwegerin Si-
grid Undset ist kürzlich zur katho-
lischen Kirche übergetreten, und es
scheint die erste religiöse Huldigung
an den ganzen und vollen Ehristusglau-
ben zu sein, welche die gefeierte Schrift-
stellerin und Nobelpreisträgerin auf die-
ser: Blättern niederlegt. Auch dieses
religiöse Produkt ihrer Feder trägt die
Züge ihrer profanen Werke. Von der

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