Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 44.1929

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15947#0153

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
logen in die Hand lieferten und neuere
Kunschiftoriker nach Schultzes berechtigter
Klage zu wenig beachten, sie sind als
Ausdruck der Raumweite dasselbe was
die Roten für den Musiker. Auf einen,
wenigstens auf seinem engeren Gebiet
ihm wohl unbekannt gebliebenen Forscher
im Beuroner Mönchsgewand darf ich
hier Hinweisen, der diesen Zauberstab
wohl zu handhaben wußte und nach meh-
reren kleineren Untersuchungen 1912 ein
großes Buch: „Tempelmaße" mit vielen
ebenfalls neuen Ergebnissen aus Maß
u. Zahl für heidnische, jüdische u. christliche
Bauwerke herausgab: P. Odilo Wolf. Das
vom Verlag vornehm ausgestattete Werk
Schultzes ist zugleich in seinen kaum be^
streitbaren Ergebnissen eine Apologie der
römisch-germanischen Forschung, für die
auch unseres Erachtens wieder mehr
Mittel ausfindig gemacht werden sollten
im verarmten Deutschland als für die
Arbeiten in fremden, weit entlegenen
Ländern oder Erdteilen. Möge des Ver-
fassers Klage ebenso weit dringen als
der Ruf seiner wissenschaftlichen Lei-
stung, die dem Heimatboden in erster
Linie zu gute kam und doch weitge-
spannte, Kontinente umfassende Fra-
gen zu lösen vermocht hat! Unser Tübin-
ger Kunschiftoriker, der ebenfalls von der
Architektur ausgegangen ist und in seiner
Schrift: „Haus und Halle" ähnlichen Pro-
blemen nachging, hat in manchen seiner
umstrittenen Aufstellungen durch Schultze
Recht erhalten (vgl. S. 28). Freilich an die
letzten und schwersten Fragen, die mit
fast leidenschaftlichem Eifer der Wiener
Kunsthistoriker Strzyzowski vertritt:
Orient oder Rom, Kleinasien, jetzt
Syrien-Persien oder Italien, hat für fein
Spezialgebiet: die Basilika der verdiente
Bonner Gelehrte nicht herantreten kön-
nen oder wollen. Dies tut seiner ergeb-
nisreichen Arbeit keinen Eintrag. A. R.

Wurm, A., Vom innerlichen Christentum.

Gr. 40. 67 S., 60 Kupferdrucktafeln,

2. Aufl., 1928. München 23, Joseph

Müller. Lwd. Mk. 12.—.

Wer Dr. Alois Wurms religiöse und
künstlerische Essays und Kritiken, vor
allem auch in seiner eigenen Monats-

schrift „Seele" verfolgt, tritt mit den
höchsten Erwartungen an ein Kunst und
Religion verbindendes Prachtwerk heran,
das feinen Namen an der Spitze und I.
Müllers ^rs saera-Berlag auf der Unter-
seite nennt. Schon bei seinem ersten Er-
scheinen hat Wurms Buch vom inner-
lichen Christentum begeisterte Anerken-
nung von seiten eines ebenbürtigen
Geistesmanns wie P. Lippert 8. J. oder
eines protestantischen Kunsthistorikers
und Theologen G. Stuhlfauth gefunden.
Me 10 Textkapitel sind nach Inhalt und
Form wahre Meisterstücke, sie behandeln
die Grundfragen des christlichen Lebens
in einer so tiefen und feinfühligen
Sprache, daß jeder den Abstand vom
Ideal spürt. Der die Bilder begleitende
Text ist nach einem der berufensten Be-
urteiler „selbst wieder ein Kunstwerk,
wahrhaft religiöse Kunst, Offenbarung
christl. Innenlebens in einer geistinspi-
rierten Sprache". Und die 60 Tafelbilder
sind mitso erlesenem Geschmack ausgewählt
aus der Kunstgeschichte aller Jahrhun-
derte, daß man an solcher Meisterhand
geführt, erfährt und erlebt, was reli-
giöse, was christliche Kunst ist. Dem
Leser des nach P. Lippert einzigartigen
Betrachtigungsbuchs für innerliche Men-
schen sei für Weihnachts-Gaben ein
tolle I6g6 zugerufen, dem Verfasser aber
das biblische bauri et ker, schöpfe und
bring' wie ein begnadeter arebitrielinus
aus deiner bild- und wortgefüllten Vor-
ratskammer noch mehr solcher Krüge gei-
stigen Hochzeitsweins!

Efcher K., Die beiden Zürcher Münster.

8° 109 S. 64 Tafeln. 1928. Huber

u. Co., Frauenfeld und Leipzig. Mk.

6.80.

Im Rahmen der von Maync in Bern
herausgegebenen Sammlung: Die Schweiz
im deutschen Geistesleben veröffentlicht
soeben der Züricher Professor Dr. Kon-
rad Efcher eine Monographie über die
beiden Wahrzeichen der Limatstadt,
Großmünster und Frauenm ün-
st e r. Troß aller Wandlungen ihrer Ge-
schicke, besonders in der Reformations-
zeit und im Lauf des 19. Jahrhunderts
haben diese altehrwürdigen kirchlichen

141
 
Annotationen