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XIV

Einleitung.

Historia ecclesiastica. 2. etc." Er hatte nicht Unrecht,
wenn er, unter Beziehung auch auf den übrigen Inhalt
der Handschriften, bemerkte: salivam nie cornrnovere philo-
logis scio. Inzwischen hätte schon der gelehrte Kardinal
gerade von dieser seiner Angabe aus leicht zu einem
Schlüsse bezüglich des Autors unserer Kirchengeschichte
gelangen können, der nahe lag und den nicht lange darauf
ein anderer Gelehrter mühelos zu ziehen verstand.

Der Kandidat der Theologie an der Universität
Leiden Land wurde im Zusammenhange seiner Arbeit
über Joannes von Ephesos auch auf „Zacharias von Meli-
tene" geführt.1) Er zeigte ohne Schwierigkeit, dafs es
sich bei der Kirchengeschichte der vatikanischen Hand-
schrift nicht um ein syrisches Originalwerk, sondern um
eine Ubersetzung handle. Er zeigte weiter — was schon
Assemani hätte wissen können —, dafs die Unterschriften
unter den Akten des konstantinopolitanischen Konzils von
536, auf welchem der Patriarch Anthimos abgesetzt wurde,
den Mamas als Metropoliten von Melitene nennen (Mansi
8, 971. 1143), während Zacharias als Metropolit von
Mitylene, wie Cave bereits richtig bemerkt hatte, bezeichnet
wird (Mansi 878 u. ö.). Dionysios Barsalibi hat offenbar
den ihm unbekannten Namen mit einem ihm geläufigen
(s. o.) verwechselt. Da nun Euagrios, „der antiochenische
Jurist, welcher selber griechisch schreibt und sonst lauter
griechische Quellen braucht (Evagr. 5, 24)", den Zacharias
anführt, ohne Angabe, dafs er syrisch geschrieben habe,
so war der Schlufs gerechtfertigt, „dafs wir keine Ursache
haben, den Zacharias aus der griechischen in die syrische
Litteratur heräberzunehmen". Beiläufig berichtigte Land
Assemanis Angaben über das syrische Werk dahin, dafs
es sich dabei nur um ein Exzerpt aus einem gröfseren
Werke, wahrscheinlich das Bruchstück einer von Jakob

1) J. P. IST. Land, Joannes Bischof von Ephesos, der erste
syrische Kirchenhistoriker. Einleitende Studien. Leyden 1856.
S. 35—38.
 
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