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Zacharias <Gazaeus>; Mayer, Carl; Ahrens, Carl [Hrsg.]
Die sogenannte Kirchengeschichte des Zacharias Rhetor — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.22264#0024
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XVIII

Einleitung.

es möglich, dafs er in der Bibliothek der Bischöfe von
Besainä Umschau gehalten hat (1,4 S.*17,3ff. vgl. *l,9ff.).
Es würde zu ihm passen, dafs er dort das griechisch ge-
schriebene Buch von der Asjath gelesen hat, denn er ver-
stand Griechisch soweit, um griechisch geschriebene Quellen
(so den Zacharias und wohl auch den Prolog des Märä
[161, 20 ff.]) benutzen und ins Syrische übertragen zu
können.

Man schätzt die Selbständigkeit und das schrift-
stellerische Vermögen dieser syrischen Kompilatoren
neuerdings mit Becht gering ein, aber über die stumpf-
sinnige Schreiberei des Styliten Josua, vulgo Dionysios von
Teilmahre1), dürfte die Arbeit unseres Autors doch weit

1) Th. Nöldeke (Wien. Zeitschr. f. Kunde d. Morgenl. 10,
1896, 160—170) und F. Nau (Bull. Crit. 1896, Nr. 17 vom
15. Juni; vgl. Nr. 24 vom 25. August) haben fast gleichzeitig
nachgewiesen, dafs in der sog. kürzeren Rezension des Dionysios
von Teilmahre gar nicht ein Werk dieses Chronisten vorliegt,
sondern das ungefähr 70 Jahre früher (nämlich 774/775) ge-
schriebene Werk eines Anonymus. Nau ist noch weiter ge-
gangen. Der Unbekannte ist nach ihm kein anderer als Josua
der Stylite, Mönch des Klosters Zuqnln bei Amid, und die
unter dessen Namen laufende Chronik (s. das Abkürzungs-
verzeichnis unter Jos. Styl.) aus dem Anfang des 6. Jahrh.
stammt von einem Unbekannten, der in Edessa schrieb. Nau
hat weiter den Nachweis angetreten, dafs diese Chronik bereits
von Joannes von Ephesos in den zweiten Teil seiner KG. auf-
genommen worden und, dafs eben dieses zweite Buch im dritten
Teil der Chronik des sog. Dionysios nicht nur verarbeitet,
sondern kurzweg ausgeschrieben sei (Bull. Crit. 1896, Nr. 24
vom 25. Aug. und 1897, Nr. 3, vom 25. Januar; Joum. Asiat.
8, 1896, 346—358). Endlich hat Nau in zwei Artikeln der
ROChr (2, 1897, 41—68 und 455—493) eine Analyse des noch
nicht herausgegebenen zweiten, auf Sokrates basierten und des
dritten, ebenfalls noch unveröffentlichten, dem Joh. Eph. zu-
zuschreibenden Teils der Dionysischen Chronik gegeben. Die
Forscher sind somit in den Stand gesetzt, sich über die inter-
essante Entdeckung ein selbständiges Urteil zu bilden. Nöldeke
hat sich im Lit. Centr. Bl. 1897, Nr. 6 in allem Wesentlichen
zustimmend geäufsert. Auch ich bin geneigt, Naus These an-
zuerkennen. Besonders hervorzuheben ist die von N. selbst
nicht ausreichend beachtete, durchgängige und bis auf den
 
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