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XX

Einleitung.

sieht, die Geschehnisse „so gut es möglich ist aus Briefen,
oder aus Handschriften, oder aus wahrhaften Gerüchten"
(1, 1 S. *4, 31 f.) zu sammeln und aufzuschreiben, vollauf
gerecht geworden ist. Mögen auch die dogmatischen Briefe
monophysitischer Gröfsen, die er uns aufbewahrt hat, recht
eintönig sein (Nöldeke a. a. 0. Sp. 2), es ist doch nicht
unwichtig, dafs wir in diese und ähnliche, sich auf den
theologischen Streit beziehende Dokumente authentischen
Einblick gewinnen. Die gleichmäfsige Berücksichtigung
der profanen und der kirchlichen Geschichte verpflichtet
uns vollends zur Anerkennung.

§ 4

So lange man die Londoner Handschrift noch nicht
kannte, mochte man sich Illusionen darüber hingeben, in
welchen Beziehungen Zacharias Rhetor zu unserem
Sammelwerke stehe. Aus der Londoner Handschrift er-
gab sich, dafs jedenfalls nur ein Teil des Ganzen auf ihn
zurückgeht. Schon Land zeigte das in der Einleitung
seiner Ausgabe. Doch irrte er, wenn er aufser Buch 3—6
auch Buch 7 im wesentlichen auf Zacharias zurückführen
wollte. Abgesehen von unhaltbaren Kombinationen, die
er an die Patriarchenliste am Schlüsse des 7. Buches
knüpfte, übersah er, dafs der Syrer selbst mit grofser
Bestimmtheit angiebt, bis zu welchem Zeitpunkt er seine
Vorlage benutzt hat. Am Schlüsse des 6. Buches (99, 1 ff.)
nennt er den Zacharias zum letztenmal und nimmt for-
mellen Abschied von ihm. Von da ab fehlt jede Spur
der Benutzung, der Inhalt des 7. Buches ist vielmehr
von der Art, dafs man überall auf andere Quellen zu
schliefsen gezwungen ist.

Von Zacharias wissen wir nicht ganz wenig. Freilich
ist die Hauptquelle für sein Leben, die von ihm verfafste
Lebensbeschreibung des Patriarchen Severos von Antiochien,
nur syrisch erhalten und nur Wenigen zugänglich, so
lange die von Spanuth versprochene Übersetzung noch
 
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