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XXXII

Einleitung.

Sev. 27, 6). Dem Salophakiolos läfst er das Prädikat eines
volksfreundlichen Mannes (35, 22) und tadelt gelegentlich
die fanatische Ausschliefslichkeit der Alexandriner. So ist
es denn nicht wunderbar, dafs er sich in reifen Jahren
auch für das Henotikon Justinians, wie Harnack (Dogmen-
geschichte 2, 3j91) den Versuch, die theopaschitischen
Orthodoxen mit den gemäfsigten Monophysiten zu ver-
einigen, genannt hat, erwärmte. Er brauchte deshalb seine
„Kirchengeschichte" noch nicht einmal als eine Jugend-
sünde zu beweinen.1) Dem alten Manne sagte vielleicht
Justinians Programm angesichts der unendlichen Zerklüf-
tung gerade in den monophysitischen Gruppen besonders
zu, ohne dafs er deshalb den Gedanken, die ihn einst mit
Severos von Antiochien verbunden hatten,. untreu werden
mufste. Wufsten doch Theologen wie Leontios von Byzanz
selbst das verrufene Chalcedonense den Gegnern schmack-
haft zu machen, so dafs der dogmatische Salto mortale
von Severos zu Justinian nicht lebensgefährlich war.

Es bleibt noch eine Frage. Zacharias hatte dem
Euprax(ios) u. a. versprochen, ihm zu erzählen, „wer die
waren, welche nach einander zu Oberpriestern eingesetzt
wurden in Alexandrien2), Eom, Konstantinopel, Antiochien
und Jerusalem seit der Versammlung zu Chalkedon" (3, 1
S. 3, 14—17). Der Erfüllung dieses Versprechens dienen
die den Büchern 2, 4 S. *26, 31—*27, 3; 4, 12 S. 55,
27—56, 7; 6, 7 S. 98, 21—35; 7, 15 S. 138, 27—139,
6; 8, 6 S. 161, 8—16 unseres Syrers eingefügten Patriarchen-
listen nicht: denn sie stammen nicht von Zacharias, son-
dern sind von Syr. eingefügt. Der Beweis liegt in fol-
gendem: 1) In Betracht kommen könnten für Z. höchstens
die Listen in Buch 4 und 6, da die Liste im 2. Buch
vor, die Listen in 7 und 8 nach dem von ihm behandelten

1) H. Geizer in seiner Anzeige von A. Freund, Beiträge
zur Antiochen. und Konstantinop. Stadtchronik, in Zeitschr.
f. wiss. Theol. 26, 1883, 508.

2) Es steht bezeichnenderweise an erster Stelle, während
in allen Patriarchenlisten Rom vorangeht.
 
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