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XLIV

Einleitung.

Bei etwaiger weiterer Untersuchung des Verhältnisses der
beiden Autoren ist nicht aufser Acht zu lassen, dafs Joannes
ein Amidener war und sich dort bis nach 530 aufgehalten
hat. Die Büchereien, die unser Verfasser benutzte, werden
auch ihm zugänglich gewesen sein, und die Verwandt-
schaft der Texte wird in den meisten Fällen auf gemein-
same Quellen zurückzuführen sein.

§ 9.

Es ist noch übrig, auf die Geschichte unseres Sammel-
werkes in der späteren Litteratur kurz einzugehen. Die
einzigen Autoren, die unseres Wissens die Historia miscella
gekannt und benutzt haben, sind Mar Michael der Grofse
aus Melitene, Patriarch von Antiochien 1166—1199, be-
kannt als Michael der Syrer, und Gregor Abulfaradsch
(geb. 1226 zu Melitene, 1253 Bischof von Aleppo, 1264
[1266] Mafrian des Orients, f 1286), bekannt unter dem
Namen Barhebräus. Beide zitieren unter ihren Quellen
ausdrücklich den Zacharias, und zwar Mich. Syr. 19, 2:
„Zacharie, eveque de Melitene", Bar Hebr. Chron. Syr. 80, 6
(s. unten Note zu 236, 29): „Ferner hat auch Zacharias
geschrieben" und Chron. Eccl. 148, 28: „Wie Zacharias
Rhetor berichtet". Beide verstehen unter „Zacharias" unser
Sammelwerk, nicht die diesem als Quelle zu Grunde liegende
,,Kirchengeschichte" des griechischen Zacharias.1) Das
Sammelwerk ging also damals — a potiori — unter dem
Namen des Bischofs von „Melitene", richtiger Mitylene.
Seit wann das der Fall war, läfst sich nicht mehr er-
mitteln.2) Vermutlich schon frühzeitig.

Folgende Liste veranschaulicht das Verhältnis der
Texte, die man in unseren Anmerkungen ausgeschrieben
findet.

1) Dieses Mifsverständnis spukt noch bis in die neuesten
Arbeiten, obwohl es längst begraben ist.

2) Man beachte, dafs Michael und Barhebräus, die ein-
zigen Benutzer der Historia, aus Melitene stammen.
 
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