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*8 I, 3. Die Geschlechtsregister der Genesis.

liest, das versteht er. Deine Worte, welche meinem
Gaumen süfser sind, als Honig für den Mund, fand ich
in Einklang und Ubereinstimmung mit deiner Emsigkeit,
die fern ist von der Verwünschung, da sie nicht „das
Werk des Herrn oberflächlich ausführt", wie (S. 8) der 5
Grieche im Jeremias sagt1). Deswegen war deine Müh-
wal tung meiner2) Wenigkeit angenehm, und ich lobte
deinen Eifer und pries deine Weisheit, indem ich mich der
Schrift erinnerte, die da sagt3): „Gieb dem Weisen Ge-
legenheit4), damit er noch weiser werde, und belehre den io
Gerechten, damit er Kenntnis hinzufüge." Und dein Eifer
hat meinen Eifer wie ein Tier, das auf seinem Lager
eingeschlafen ist, zu seiner Thätigkeit aufgeweckt. Da
aber deine Frage mir zu schwierig war, und deine Auf-
gabe zu schwer und zu grofs für meine Kraft, und weil ich 15
den Weisen verstehe, der da sagt0): Sei nicht prahlerisch
mit deiner Zunge, „denn viele Worte zu machen und das
Schreiben vieler Bücher ohne Ende ist eine Ermüdung
für das Fleisch", sowie den Propheten David6): „Ein
zungenfertiger Mann wird nicht bestehen auf der Erde", 20
so fürchtete ich mich, das in Angriff zu nehmen, was du,
unser Bruder, mir geschrieben hast, da nach dem Worte
des Weisen alle ihre(?) Worte ermüden. Aber da7) alle
Weisheit vom Herrn stammt und von Ewigkeiten bei ihm
ist; da die Schrift befiehlt, dafs alle Gespräche auf den 25
Wegen des Herrn sein sollen; (da) der Verständige auf
das Wort des Weisen hört, es bekennt und dazu hinzu-
thut; (da) der, welcher den Dienst Gottes sucht, Belehrung
annimmt, und wer emsig ist, alles untersucht, und der
Mann nicht satt wird zu reden und das Herz des Weisen so
in seiner Rechten ist; (da) die Weisheit strahlend und
unverderblich ist, becpiemlich denen erscheint, die sie lieben,
denen sich offenbart, die sie zu suchen wünschen, beständig

1) Jer. 48, 10 (LXX : 31, 10). 2) So zu lesen. Hffm.
3) Prov. 9, 9. 4) Lies fbs>t. Nid. 5) Vgl. Eccles. 12, 12.
6) Ps. 140 (139), 12. 7) Vgl. Sir. 1, 1.
 
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