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II, 2. Absetzung des Eutyches.

nisahen Regel der Kirche dreimal auf, damit er sich ver-
antworte, seine Auslegungen tadle und Jesus als Gott
das Wort bekenne, welches Fleisch wurde, eine Person
und Natur, wie es zuletzt die Lehrer der heiligen Kirche
gelehrt haben. Aber er wollte nicht, wie auch Sokrates 5
über ihn jenes in Kürze schreibt, in den Akten {it&jtqay-
fiiva) aber ausführlich (geschrieben steht). Deswegen
fand seine Absetzung (xcc&citQeGLg) statt in den Tagen des
Kelestinos (Coelestinus), Kyrillos und Jubenalios vor der
Ankunft des Joannes von Antiochien und der Bischöfe, io
die bei ihm waren, welche sich nämlich verspätet hatten.
Um diese Zeit schädigte Eutyches, der (auf der Synode)
anwesend war, indem er eine Natur in Christo aufstellen
wollte, die Wahrheit des Leibes von der Jungfrau, welchen
Gott das Wort in ihr und von ihr annahm. Und im Ge- 15
spräche mit denen, die bei ihm zusammenkamen, nahm
dieser Eutyches einen Anlauf (dQOfjiog) zur Genauigkeit,
ohne geübt zu sein, sondern lehrte viele, (dafs das Wort
Fleisch geworden sei), wie die Luft vom Winde Körper
empfängt und Regen oder Schnee wird, oder wie das 20
Wasser durch frostige Luft zu Eis wird. Und als das
Gerücht von seiner abscheulichen Lehre sich verbreitete,
wurde er von Eusebios, Bischof von Dorylaion, der sich
in der Stadt befand, ausgeforscht, und der berichtete über
ihn an den Oberpriester Flavianos. Dieser erliefs ein 25
Schreiben, und jener wurde von 31 Bischöfen, die sich
dort befanden, und 22 Archimandriten dreimal eingeladen,
dafs er komme, sich über seine Meinung verantworte, von
ihnen gefragt werde und eine wahrheitsgemäfse Bekenntnis-
schrift verfasse. Zuerst nun wollte er nicht, indem er 30
bald sagte, er habe ein Gelübde, in ewiger Einschliefsung
zu sein, und dann, er sei krank, huste und sei alt, in-
dem er auf die Hülfe der Palastsoldaten, (S. 101) seiner
Bekannten, vertraute. Hiervon erhielt der Kaiser Nach-
richt. Zuletzt aber, als beschlossen wurde, dafs seine Ab-35
Setzung (iKx&ccLQEöig) stattfinde, wurde er gezwungen und
kam vor die Yersammlung der Bischöfe; ganz freiwillig
 
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