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II, 5. Brief des Proklos an die Armenier.

Hinzufügung, — keineswegs! — sondern Mensch durch die
Oekonomie; denn deren war das Menschengeschlecht be-
dürftig. Und nicht mögest du dieses von mir oder -von
einem anderen hören, sondern von Petros und von Paulos.
Petros, indem er sagt1): „Du bist Christus, der Sohn des 5
lebendigen Gottes"'; und Paulos seinerseits, der durch eine
Offenbarung vom Vater über den Sohn belehrt wurde und
sagt2): „Als es Gott, der mich von Mutterleibe an aus-
gesondert und in seiner Güte berufen hatte, gefiel, seinen
Sohn durch mich zu offenbaren", dieser wird dich wahrheits- 10
gemäfs belehren, wer Jesus Christus ist, indem er ruft
und spricht3): „Von ihnen (stammt) Christus nach dem
Fleische, er, der Gott ist über alles, gesegnet in Ewigkeit
der Ewigkeiten." Welche verleumderische Verdächtigung
weist nicht das Wort des Petros und Paulos für die 15
zurück, welche Verleumdung lieben? Denn er nannte ihn
„Christus", um zu zeigen, dafs er in Wahrheit Mensch
geworden, (und) sagte von ihm, „er war nach dem Fleische
von den Juden", um zu zeigen, dafs er nicht von den
Heiden Fleisch wurde, (sondern) nur von dort (stammte); 20
er sagte von ihm, „er ist", um uns durch sein Wort zu
belehren, dafs er ohne Anfang ist; er sagte von ihm, „er
ist über alles", um ihn als den Herrn der Schöpfungen
zu predigen; er sagte von ihm, „er ist Gott", damit wir
nicht wegen seiner Leidensgestalt verleitet werden, seine 25
unvergängliche Natur zu leugnen; er nannte ihn „gesegnet",
damit wir ihn als den Allmächtigen anbeten, und nicht
für Unseresgleichen halten; er sagte von ihm, „der in
Ewigkeiten (ist)", um zu zeigen, dafs (S. 115) die Gott-
heit dessen, der durch sein Wort alles geschaffen hat, das 30
Sichtbare und das Unsichtbare, in ihnen gepriesen werde.

Wir haben also einen Christus, welcher Gott ist über
alles, damit wir ihn anbeten und zu den Häretikern sagen4):
„In welchem der Geist Christi nicht ist, der gehört nicht

1) Matth. 16,16. 2) Gal. 1,15. 3) Rom. 9, 5. 4) Vgl.
Rom. 8, 9.
 
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