Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IV, 9.10. Verb. d. Tim. Ail. Einsetz. d. Tim. Salophakiolos. 35

ermutigte, sagte er ihnen: „Schliefst euch mir an, so
wollen wir auf gleiche Weise den Kampf (aywv) für den
Glauben führen und wollen siegen, so dafs wir entweder
unsere Sitze wieder bekommen, oder wenn wir von den
5 Gegnern in die Fremde getrieben werden, mit Gott auf-
richtig leben." Und Timotheos nahm die Einweihung der
Kirche, die Eustathios gebaut hatte, — ein grofses Gottes-
haus, das er Anastasis nannte —, zum Anlafs, zu sagen:
„Nur wenn wir die Erneuerung des Tempels, der auf

io Erden ist, erwarten, dürfen wir, wie ich überzeugt bin,
Feste feiern in dem Jerusalem, das im Himmel ist." —
Ebenso wurde Timotheos auf dem ganzen Wege bis nach
Gangra geehrt.

Das zehnte Kapitel erzählt von einem anderen

15 Timotheos, der von der Partei des Proterios Bischof ward
und welcher „Wackelhut"1) genannt wurde. — Da nun
die Leute von der Partei des Proterios den Befehl (tcqos-
xay^a) des Kaisers hatten, wählten sie samt den Häuptern
der Städte, die dem Befehle gehorchten, einen Mann aus

20 ihrer Mitte, der gleichfalls Timotheos (und zwar) „Wackel-
hut" hiefs, und setzten ihn auf den Stuhl. Dies war ein
volksfreundlicher (drjfAoriKog) Mann, demütig in seinem
Benehmen und schwach in seinen Handlungen, wie das
zeigte, was sich zutrug. Denn als die ganze Bevölkerung

25 der Stadt die Kirche verliefs und sich samt den gläubigen
Klerikern in den Klöstern versammelte, (S. 146) wurde
er (doch) nicht zornig oder ergrimmt; andrerseits, als seine
Kleriker das Volk mit den römischen Truppen hindern
wollten, gestattete er es nicht. Es begab sich aber, dafs

30 eine Frau ihm begegnete, die ihren soeben getauften Sohn
trug, der der,Sitte gemäfs von den Gläubigen begleitet
wurde. Darüber wurden seine Begleiter zornig, er aber
befahl, sie ihm in der Stille zu bringen; dann nahm er
das Kind, küfste es und trug der Mutter auf, wenn sie

35 an etwas Mangel habe, so solle sie sich es holen. Und

1) ScclofpuKLolog.

3*
 
Annotationen