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IV, 11. Ereignisse in Konstantinopel.

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barmenden Timotheos, (der,) wenn er Gaben von Ale-
xandrien, Aegypten und den übrigen Gläubigen empfing,
reichlichst davon den Dürftigen gab. Obwohl er voller
Sorge mitten im Winter das Schiff bestieg und aufs Meer

5 fuhr, kam er ohne Gefahr (nwövvog) nach Cherson, und
als die Einwohner des Landes den Grund erfuhren, be-
wunderten sie ihn, wurden Genossen seines Glaubens und
gehorchten ihm. Der Hass aber der Parteigenossen des
Nestorios gegen ihn kam daher, dafs er eifrigst bemüht

io war, zu jeder Zeit gegen die Synode und den Tomos
Scheit- und Tadelschriften zu verfassen und nach allen
Seiten zu schicken und die Gläubigen zu ermutigen, indem
er seine Worte durch die heiligen Schriften und die Lehrer
der Kirche von der Predigt Christi an bis auf seine Zeit

15 bekräftigte, so dafs deswegen sich auch die, welche dieses
einsahen, von Gennad von Konstantinopel trennten und
sich mit Akak vereinigten, einem Presbyter und Waisen-
vater, mit dem auch der Dichter Timokietos sich ver-
einigte, mit der Partei der Nestorianer kämpfte und

20 Wechselgesänge dichtete, die man sang. An ihnen ergötzte
sich das Volk, so dafs es sich in grofser Zahl im Waisen-
hause (ÖQCpttvoTQocpEiov) versammelte. Der Kaiser aber
hatte befohlen, dafs die selige Maria als Gottesgebärerin
gepredigt und in das Buch des Lebens geschrieben werde,

25 wegen des Martyrios von Antiochien, der offen Nestorianer
war und auch(?) jetzt sich nicht herbeiliefs, dieses zu
lehren, und der auch abgesetzt wurde. Vom Kaiser aber
war Gregorios von Nyssa berufen worden, ein gläubiger
und tugendreicher Mann, ein Namensvetter des beredten

30 Gregorios, um die Meinung der Anhänger des Nestorios
in dieser Zeit zu vernichten, als wegen des Martyrios
Mönche zum Kaiser hinaufgegangen waren, Gennad ge-
storben und an seine Stelle Akak (getreten war), eben
jener Waisenvater (dQcpuvoTQOcpog), und das Versprechen

35 gegeben hatte, dem Tomos des Leon (S. 148) sowie der
Synode zu Chalkedon und der Glaubensneuerung und dem
Zusätze, der dort gemacht war, ein Ende zu machen.
 
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