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IV, 12. Brief d. Tim. Ail. über Isaias u. Theophilos. 39

nicht für allzu weise, damit du nicht ausgleitest, und
sündige nicht sehr und sei nicht hart, damit du nicht
vor der Zeit sterbest"1), (S. 149) das bedeutet: damit
nicht der Böse etwas auf dich werfe wider meine Befehle,
5 und dir einen Stein des Anstofses auf die Reichsstrafse
lege, die du gehst, und dich töte. Denn er sagte: „Auf
dem Wege, den ich wandelte, verbargen sie mir (ihre)
Stricke"2). Prüfe daher, (was) in dir ist, und weiche
nicht von der Reichsstrafse oder irre ab, denn das ist der

io Wunsch des Bösen, der, wenn du ihn erfüllst, dir viel
Frevel entgegenkommen läfst, so dafs du in Gefahr fällst.
Denn wie ein Mensch, der in eine Stadt hinein will,
welche Wasser rings umgiebt, wenn er zu Fufs hindurch-
gehen will, in der Tiefe des Wassers versinkt und er-

15 trinkt, wenn er sich aber fürchtet hindurchzugehen, nicht
in die Stadt hineinkommen kann, wenn er aber nach einer
geeigneten3) Furt sucht, auf ihr hin durchschreitend in die
Stadt hineinkommt: so können auch wir, die wir uns be-
mühen, in das obere Jerusalem hineinzukommen, wenn

20 wir uns nicht zu dem Gesetze Gottes halten, das wir von
den heiligen Lehrern gelernt haben, nicht auf den Felsen
unseres Führers Petros „Stein", den wahren Glauben, treten.
Denn „du wirst Stein genannt werden, und auf diesen
Stein will ich meine Kirche bauen, und die Riegel der

25 Unterwelt sollen sie nicht überwältigen"4). Niemand, der
auf Antrieb des Bösen irrt, wähne, dafs er den wahren
Glauben umstürzen könne; sondern wenn er streitet, so
streitet er gegen sich selbst, und nichts ist im stände,
dies (Wort) umzustofsen: „Auch die Riegel der Unterwelt

30 können sie nicht überwältigen." — Also, wenn einer nicht
auf der Wahrheit des Glaubens steht, mag er auch noch
so gerecht sein, so schändet er vielmehr, indem er zu
ehren meint; wenn er nicht das Gesetz unseres Herrn
annimmt, das durch die Heiligen uns gegeben ist, so ver-

1) Ekkles. 7, 17. 18 (LXX). 2) Ps. 142 (141), 4. 3) Lies
pCHM. 4) Matth. 16, 18.
 
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