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42 IV, 12. Brief d. Tim. Ail. über Isaias u. Theophilos.

Person hinzu; wenn sie aber sagen, dafs der Leib dem
Worte wesensgleich sei, so bleibe die Dreifaltigkeit, da
ihr nichts Fremdartiges hinzugefügt werde. Wenn wir
aber seinen Leib menschlich nennten, so sei es notwendig,
da der Leib der Natur Gottes fremd sei, sobald das Wort 5
in ihn komme, dafs wegen der Hinzufügung des Leibes
an die Stelle der Dreifaltigkeit eine Vierheit trete. Indem
sie solches so reden, merken sie nicht, dafs sie ihre (eigenen)
Worte auflösen und durch sie zu Fall kommen. Denn
wenn sie sagen, dafs der Leib nicht einmal von Maria sei, 10
geschweige denn von einem anderen (Körper)wesen, so er-
scheinen auch sie als von einer Vierheit sprechend. Denn
wie der Sohn dem Vater wesensgleich ist, aber der Person
nach nicht Vater, sondern Sohn ist und dem Vater
wesensgleich, so ist auch der Leib, wenn er auch dem 15
Worte wesensgleich ist, doch nicht das Wort selbst,
und da er etwas anderes ist, so stellt sich auch nach
ihren eigenen Worten die Dreiheit als Vierheit heraus.
Aber die wahre, unteilbare, vollkommene Dreifaltigkeit
nimmt keinen Zusatz an, sondern (nur) die, welche von 20
jenen ausgedacht wird. Und wie können die Christen sein,
die einen anderen Gott ausdenken, aulser dem, der da ist?
— Von demselben aus (S. 152) demselben Briefe.
Der Leib unseres Erlösers aus der Maria war wahr und
wahrhaftig ein menschlicher Leib, weil (der Leib Marias) 25
wie der unsrige war, da Maria unsere Schwester war,
weil wir alle von unserem Vater Adam (abstammen). —
Von Julios von Rom. — Auch nicht eine Veränderung
findet in der göttlichen Natur statt; denn sie nahm weder
ab noch zu. Und wenn er sagt: „Verherrliche mich"1), 30
so ist es ein Wort des Leibes und betreffs des Leibes.
Freilich „Herrlichkeit" wird von ihm in seiner Gesamtheit
ausgesagt, weil er in seiner Gesamtheit Einer ist. Das:
„Welche ich bei dir hatte, bevor die Welt war", zeigte
auch betreffs seiner Gottheit, welche zu jeder Zeit zu 35

1) Joh. 17, 5.
 
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