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48 IV, 12. Brief d. Tim. Ail. über Isaias u. Theophilos.

durch eine Veränderung der Gottheit ist er Mensch ge-
worden, noch ist er durch Auferziehung durch Menschen
Gott geworden, sondern obwohl er das leidenslose Wort
ist, ist er Fleisch geworden, ohne dafs seine Natur sich
verändert hat. Der auf dem hohen und erhabenen Throne 5
safs, wurde in die Krippe gelegt; er, der einfach, ohne
Körper und nicht von Menschenhänden tastbar ist, ist
umarmt worden; er, der die Bande der Sünde zerbricht,
wird in Windeln gewickelt. — Athanasios. Wenn
jemand anders als dieses aus den heiligen Schriften (Ge- io
nommene) lehrt und sagt, dafs der Sohn Gottes ein anderer
sei als der Menschensohn von Maria, der aus Gnaden Sohn
wurde gleich uns, so dafs zwei einwohnten, einer mit Gott
wesensgleich in Gott, und einer aus Gnaden im Menschen-

O 7

söhne von Maria; und wer da sacft, dafs der Leib unseres 15
Herrn von oben sei und nicht von der Jungfrau Maria,
oder (S. 157) dafs die Gottheit sich in Fleisch ver-
wandelt habe, oder dafs die Gottheit unseres Herrn ver-
wirrt oder entstellt sei oder gelitten habe, oder dafs der
Leib Christi nicht anbetungswert sei als von Menschen 20
stammend, sondern dafs der Leib anbetungswürdig sei
als der unseres Herrn und Gottes, diesen verfluchen wir,
indem wir uns dem Apostel anschliefsen, der da sagt1):
„Wer euch das Evangelium anders predigt, als wir es euch
gepredigt haben, der sei verflucht!" — Vom Bischof 25
Ambrosios. Ebenderselbe spricht, jedoch nicht immer auf
dieselbe Weise, sondern erblicke an ihm bald die Herrlich-
keit Gottes, bald aber die Leiden der Menschen; als Gott
]ehrt er Göttliches, weil er das Wort ist, und als Mensch
lehrt er Menschliches, weil er in unserer Natur sprach. 30
— Von Theophilos von Alexandrien. Das Wort,
der lebendige Gott, der Herr des Alls, der Schöpfer der
Welten, hat nicht als eine edlere Materie (vltj) den Namen
angezogen und ist zu uns gekommen, sondern hat am
Lehm die Gröfse seiner Kunstfertigkeit gezeigt, indem er 35

1) Gab 2, 8.
 
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