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IV, 12. Brief d. Tim. Ail. über Isaias u. Theophilos. 49

den Menschen, der ans Lehm geformt wnrde, erneuerte und
wiederherstellte, von der Jungfrau als Mensch geboren
wurde und mit allen unseren Eigenschaften aufser der
Sünde wandelte; auf wunderbare Weise entstanden ging er

5 uns auf und segnete die menschliche Natur. Jedoch auch
der erste Mensch ward auf ganz andere Weise als wir,
da zu seiner Erschaffung nicht Verkehr und Vereinigung
von Mann und Weib diente. Wenn sie von ihm zugeben,
dafs er durch den Willen Gottes aus Erde entstanden ist,
,io ohne Eltern, die sich der ehelichen Gemeinschaft von
Mann und Weib zur Erzeugung bedienen, warum streiten
sie gegen die Leibwerdung unseres Herrn und Heilandes
von der Jungfrau? Und wenn sie darin uns widersprechen,
so sagen wir ihnen: Was ist leichter, dafs ein Mensch

15 aus Erde werde, ohne Eltern zu haben, oder dafs Christus,
unser Heiland, von einer Jungfrau mit Fleisch und mit
einer empfindungsfähigen Seele geboren wurde? Der erste
Mensch, der aus Erde wurde, ward nach seiner ganzen
menschlichen Gestalt des Fleisches und Blutes teilhaftig,

20 unser Erlöser aber hat sich durch seine Macht aus der
Jungfrau aus Fleisch und Blut einen beseelten und em-
pfindungsfähigen Leib geschaffen und hergerichtet. Und
wir bekennen, dafs er mit den Menschen gewandelt ist,
und dafs (S. 158) bei seiner heiligen Leibwerdung Wollust

25 und Vermischung von Mann und Weib durchaus nicht die
Mittel waren. — Von demselben. — Denn nicht war
es Gott dem Worte zu schwer, aus dem jungfräulichen
Leibe sich für unsere Erlösung einen Tempel herzurichten.
Bemerke aber, dafs Gott sich niemals durch natürliche

,30 Ehegemeinschaft verunreinigt hat, als er die Menschen
schuf. Wie viel mehr also ist er aus jungfräulichem Blute
in seiner Barmherzigkeit Fleisch geworden um unsrer Er-
lösung willen? — Von Kyrillos. — So ist die Gottes-
gebärerin in Wahrheit Jungfrau geblieben, da sie durch

35 ein Wunder Christum gebar, der wie wir an Fleisch und
Blut teilnahm, nicht, wie die Haeretiker sagen, als ein sich
selbst Wesensgleicher, sondern als ein uns Wesensgleicher,

Zacharias Ehetor. 4
 
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