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V, 6. Der Proterianer Joannes.

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zu haben. Es berieten sich aber die Mönche und beredte,
verständige Männer, veranstalteten eine Zusammenkunft
(k'vtev'^ig) mit den Häuptern der Städte und baten sie,
wenn Timotheos stürbe, nicht irgend einen anderen von

5 Seiner Partei zum Bischof zu nehmen, sondern dafs ihnen
der gläubige Petros genügen möge, der mit Fug und Recht
zum Bischof gemacht war und sich verborgen hielt. Als
das die Anhänger des Timotheos hörten, da setzten sie
eine Bittschrift (Serjöig) an den Kaiser auf und sandten

10 sie durch einen gewissen Joannes, Presbyter am Märtyrer-
hause des Herrn Joannes des Täufers und zugleich
tabennesiotischen1) Mönch, und baten darin, dafs, wenn
Timotheos stürbe, nur einer von seiner Partei Bischof
würde und die Alexandriner nicht den Petros nehmen

15 sollten. Als er vor dem Kaiser erschien, sprach dieser, ihn
versuchend: „Es ist uns recht, dafs du dort Bischof werdest."
Denn der Kaiser hatte vorher erfahren, dafs er ein An-
hänger des Strategen Julios (Bios) sei, der mit Leont
und Euprep (Pamprepios) einen Aufstand gegen den Kaiser

20 vorbereitete, da er die Heere des Kaisers befehligte. Dieses
offenbarte Joannes dem Illos. Zum Kaiser aber sprach
er: „Ich bin's nicht wert." Dieser befahl ihm, sich zu
beraten. Und als Illos es erfuhr, sprach der zu ihm:
„Verbirg deine Absicht und offenbare es nicht vor dem

25 Kaiser." — Und er schwur vor dem Akak und dem
Senate (avynh]rog) ^ niemals Bischof werden zu wollen.
Da setzte der Kaiser einen Befehl auf und gab ihn dem
Johannes, dafs der nach Timotheos (Bischof) werden solle,
den2) sein Klerus und das Volk der Stadt wähle. Als

30 er aber zur Stadt kam, gab er einen Brief des Illos an
den dortigen Hyparchen Theognostos, der ebenfalls ein
Mitverschworener des Illos war und versprochen hatte,
wenn jener Bischof werde, so wolle er die königlichen
Gewänder hergeben, die der Kaiser Arkadios dem Heilig-

35 turne geweiht und dem damaligen Bischöfe (S. 177) Theophilos

1) So! (Gr. Krüger). 2) So zu lesen.
 
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