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V, 8. Das Henotikon.

dafs die gläubigen Völker, indem sie in Frieden und Über-
einstimmung mit Gott blieben, wohlgefällige Gebete für
unsere Herrschaft darbrächten, samt den frommen und
heiligen Bischöfen, den gottesfürchtigen Klerikern, Archi-
mandriten und Mönchen. Denn indem der grofse Gott und 5
unser Lebensspender1) Jesus Christus, der auch von der
heiligen Jungfrau und Gottesgebärerin Maria Leib wurde,
das Bekenntnis und einen wegen der Eintracht zu preisenden
Gottesdienst gnädiglich annimmt, kommen die Geschlechter
der Feinde um und werden vertilgt. Ferner beugen alle i»
Menschen ihren Hals unserer Gott gemäfsen Gewalt, indem
Friede2) und die hieraus entstehenden Segnungen, die
schöne Mischung der Luft, Eeichtum an Früchten und
alles, was den Menschen heilsam ist3), reichlich gegeben
wird. Darum also, da der unbefleckte Glaube uns und 15
die römischen Angelegenheiten rettet, wurden Bitten vor
uns gebracht von gottliebenden Archimandriten, anderen
Menschen und Einsiedlern, indem sie unter Thränen baten,
dafs eine Vereinigung der heiligen Kirchen eintrete und
Glieder mit Gliedern zusammengefügt würden, welche der- 20
jenige, der das Schöne hafst4), seit langer Zeit zu trennen
sich beeilt hat, da er wufste, dafs er, wenn er mit dem
vollkommenen Leibe der Kirche streite, besiegt werde. Es
begab sich aber, dafs zahllose Geschlechter5), welche diese
Zeit in allen diesen Jahren des Lebens dahinführte, die 25
einen, indem sie des Bades der Wiedergeburt entbehrten,
dahingingen, andere, indem sie keinen Teil hatten an der
göttlichen Gemeinschaft, zum Auszuge aus dem mensch-
lichen (Leben) geführt wurden, dem man sich nicht (S. 181)
entziehen kann; so dafs Myriaden von Morden frech be- 30
gangen6), und durch die Menge des Blutes nicht nur die
Erde, sondern sogar auch die Luft besudelt wurde. Wer

1) GcovrjQog r](i&v. Lies ^JuäOD, wie am Schlüsse des Kap.,
S. 182, 18 des syr. Textes. 2) etgrivr]; also Jxji zu lesen.
3) XvßizEXovvta; also ^.**£s2> zu lesen. 4) 6 (iL6ÖzaXog. 5) So
zu lesen. Hffm. 6) Wörth „wurden verwüstet". Vgl. zolßi]-
&fjvca. Also wohl zu lesen ^»yoJLAJ.
 
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