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VI, 6. Brief des Petros an Fravitos.

in allem uns gleich geworden, ausgenommen die Sünde.
Denn nicht behaupten wir, dafs der Leib unseres Herrn
Jesus Christus vom Himmel war, wie der thörichte Eutyches
sagt, oder dafs er nur scheinbar oder der Einbildung nach
Mensch geworden sei, sondern wir verfluchen den, der s
so lehrt. Wir bekennen aber einen einigen Sohn Gottes
des Vaters, der unser Herr Jesus Christus ist, und wissen,
dafs ebenderselbe Gott, das Wort des Vaters, ist, der um
unserer Erlösung willen Mensch geworden ist und trotz
seiner göttlichen Natur in der Oekonomie Knechtsgestalt 10
angenommen hat. Dies ist der Glaube der Kirche von
Alexandrien, und mit diesem sind wir geschmückt, sowie
die gottesfürchtigen Bischöfe, Kleriker und Mönche, das
ganze Volk Gottes und die immer mehr an Kirchen zu-
nehmende und wachsende Gesamtheit des Volkes, indem
wir dem Apostel gehorchen, der da sagt1): „Wenn jemand
euch ein Evangelium predigt über das hinaus, das wir
euch gepredigt haben, der sei verflucht!" Für alles das
Gute aber, das uns lieb und angenehm ist, gilt uns als
Ursache die von oben bewirkte Wahl der Führerschaft 20
deiner Heiligkeit und der Wille des gläubigen, christus-
liebenden Königs Zenon, welcher deiner Wahl zugestimmt
(und) welcher um der Vereinigung des Volkes und um
unserer Wahrheit willen in Kraft und Wahrheit durch das,
was er gläubig im Henotikon schrieb, alles das verflucht 25
hat, was frecher Weise verhandelt und geredet ist in
Chalkedon und in dem Tomos des Leon. Und eben diese
Schrift verkündigen wir, ihr zustimmend, durch lebendiges
Wort und durch Schrift den gläubigen Völkern, wie auch
unser des Andenkens würdiger heiliger Bruder und Amts- 30
genösse Akak sich zeigte, der bis zu seinem Tode den
wahren Glauben predigte und lehrte, wie uns die Alexan-
driner bezeugen, und wie auch deine Heiligkeit weifs
(S. 198). Denn es gefiel dem christusliebenden Kaiser,
nicht nur die Feinde zu bändigen und barbarische Völker 35

1) Gal. 1, 8.
 
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