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VII, 10. Synode zu Sidon.

gekreuzigt ist. Denn von uns ist er Leib geworden und hat nicht
die Engel angezogen." So brachte er jene zum Schweigen
und belehrte den Kaiser. Da befahl (dieser), dafs gepredigt
werde: „der für uns gekreuzigt ist", wie in dem Gebiete
von Antiochien, so auch in der Hauptstadt. Zu dieser Zeit 5
fand ein wunderbares Zeichen statt, das die Verständigen
belehrte, dals Christus Gott (S. 225) sei, der im Fleische
zu Jerusalem gekreuzigt ward, nämlich eine Verfinsterung
(ßxXettyig) der Sonne, die sich in diesen Tagen von 6 Uhr
bis 9 Uhr verdunkelte. io

Das zehnte Kapitel1) des siebenten Buches berichtet
über die Synode, die im Jahre V (nifinvrj) zu Sidon statt-
fand, d. h. im Jahre 823 der Griechen und 560 der
Antiochener. — Axenaja, ein syrischer Redner und Lehrer,
ein Eiferer für den Glauben, Bischof von Mabbug, hatte 15
in den Tagen des Zenon ein Glaubensbekenntnis schriftlich
eingesandt, hatte den Zenon betreffs des Glaubens befragt
und Antwort erhalten. Dieser entlarvte den Kaiandion
von Antiochien und vertrieb ihn von seinem Sitze. Er
hegte aber auch betreffs des Flavianos den Verdacht, dafs 20
er ein Häretiker sei, und sandte brieflich Aufforderungen
zum Kaiser Anastas, indem er (ihn) bat, dafs eine Synode
in Sidon stattfinde. Jener gab den Befehl, und sie ver-
sammelte sich (im Jahre) 560 nach der Zählung der
Antiochener. Er nun veranlafste die gläubigen und eifernden 25
Mönche des Ostens, sowie den Kozmas, einen beredten Mann
aus dem Kloster des Mar Aqiba von Qennesrin, der in
Antiochien wohnte, und (dieser) machte eine Bittschrift (öirjöig)
und brachte sie vor den Elavianos und vor die Versammlung
der Bischöfe bei ihm in Sidon. In kluger und folgerichtiger 30
Weise verfafste er in 77 Kapiteln Anklagen mit vielen
die Anklagen gegen die Synode von Chalkedon und den
Tomos des Leo beweisenden Citaten (jQrjßsLg) aus den
heiligen Lehrern und übergab sie der Synode, indem sie

1) S. 130,11—131,12 übersetzt von Th. Nöldeke, Byz. Ztschr.
I, 333 f.
 
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