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VII, 10. Severos von Antiochien.

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die Priester baten und beschworen, eine Bichtigstellung
vorzunehmen, die Anstöfse von den Pfaden der Kirche
wegzuschaffen und diese zu reinigen, indem sie öffentlich
die Synode verfluchten. Flavianos aber, welcher Ober-
5 priester war, und einige von den Priestern, die auf seiner
Seite standen, hielten die Sache hin, indem sie sagten:
„Uns genügt, die Schriften der Schule des Diodoros zu
verfluchen1), sowie die Anklagen, die von gewissen Leuten
gegen die zwölf Kapitel des Kyrillos erhoben sind, und

10 auch den Nestorios, damit wir nicht den schlafenden Drachen2)
aufwecken, und er durch sein Gift viele verderbe." So
ging die Synode auseinander.

Der Eifer des Axenaja aber veranlafste die Mönche
wiederum, zum Anastas hinaufzugehen und ihn über das

15 zu belehren, was auf der Synode vorgegangen war, sowie
betreffs des Flavianos, dafs er ein Häretiker sei. Nachdem
sie den Befehl erhalten hatten, dafs er vertrieben werden
solle, kehrten sie nach dem Osten zurück (S. 226) und
versammelten sich gegen ihn in Antiochien. Einige von

20 ihnen wurden verwundet, andere getötet, Flavianos jedoch
ward von seinem Sitze vertrieben. Nach ihm kam Severos,
ein beredter und erprobter Mönch aus dem Kloster des
Theodoros, aus der Zahl der Kechtsgelehrten {anb öikuvl-
%(hv%) von Gaza, der als Geschäftsträger („in ccTtoxyiGig")

25 in der Hauptstadt anwesend und dem Probos und dessen
Verwandten bekannt und vertraut war. Dieser hatte vor-
her den „Philalethes" verfafst und (darin?) eine Auflösung
von sieben Fragen der Dyophysiten gemacht, hatte bereit-
willig mit den Häretikern disputiert, war durch Probos

30 dem Kaiser bekannt geworden und als Oberpriester von
Antiochien eingesetzt. Nachher, als die Synode zu Tyros
mit Axenaja und den Bischöfen seines Sprengeis, sowie
denen von Phoinike des Libanon, Arabien, Euphratensis
und Mesopotamien (stattfand), da erläuterte er das Heno-

1) Lies p-^jv Nid. a. a. 0. 334. 2) So zu lesen (JjuJkX).
Nid. a. a. 0. 3)'So! Hffm.

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