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142

VIII, 2. Ermordung des Bitalianos.

gestorben war, da wurde von jenem alten Justinos ihm
geschrieben, indem (dieser) ihn aufforderte und beruhigte,
er solle in seinen Tagen nicht mehr feindselig und auf-
rührerisch sein, wie er es gewohnt war. Damals hatten sich
ihm verschiedene Völker angeschlossen. Der Gote kam ver- 5
trauensvoll; der Kaiser aber begab sich in das Märtyrerhaus
der Euphemia in Chalkedon; da schwuren sie einander und
begaben sich in die Stadt. Er ward einer von den obersten
Strategen, ging im Palaste frei ein und aus und besorgte
die Geschäfte, war Taufpate des vertriebenen Flavianos io
von Antiochien und hegte heftigen Groll gegen den heiligen
Severos, den Nachfolger des Flavianos, war aber in den
Tagen des Anastas nicht imstande, ihn zu schädigen.
Jedoch zu Anfang der Regierung jenes alten Justinos
ward befohlen, dafs (dem Severos) die Zunge abgeschnitten 15
werde, wo (S. 235) er ergriffen würde, wie man sagt, auf
den Bat des Bitalianos. Es begab sich aber1) nach einigen
Tagen, als Bitalianos in der Hauptstadt badete, da ward vom
Kaiser befohlen, dafs er und sein Gefährte, der Feldherr
Justinianos, zum Mahle kämen. Er, sowie sein Notar 20
Paulos und sein Domestikos Keler kamen aus dem Bade,
und da die (schon) bereit waren, die ihn erdolchten,
wurden er, sein Notar und sein Domestikos getötet, während
er aus einem Hause in das andere ging, und Gott ver-
galt ihm das Böse, das er in den Tagen des Anastas 25
gethan hatte, und seine Eidbrüchigkeit, aber sein Heer
schädigte er nicht.

Das dritte Kapitel des Buches berichtet über die
Märtyrer, die in Negrän, der Hauptstadt des Himjaren-
reiches, im Jahre 835 der Griechen, im Jahre 6 der 30
Regierung des Justinos, getötet wurden, wie es Simeon, der
Bischof und Apokrisiarios der Gläubigen aus dem Perser-
lande an Simeon, den Archimandriten von Gabbülä folgender-
rnafsen schrieb.'2) — „Wir berichten eurer Liebe, dafs wir

1) z. 17—24 bei Halber 124. 2) Mai 348a—353b. J. Gruidi,
la lettera di Simeone vescovo di Beth-Arsam sopra i martiri
omeriti.
 
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