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VIII, 4. Ereignisse in Orhai.

153

wunsch in dem Briefe an die Oberpriester und Bischöfe
zu dieser Zeit und an die gläubigen Archimandriten.

Das vierte Kapitel des achten Buches (Xoyog) be-
richtet über das Wasser, das in Orhai eindrang, dafs der

5 Wasserlauf des Siloah in Jerusalem gehemmt wurde, dafs
Antiochien einstürzte und der Tempel des Salomon in der
Stadt Bacalbek verbrannte, während Asklepios bar Mallähe
(„der Seemann") in Orhai war, der Bruder der Hyparchen
Andreas und Demosthenes, welcher dort nach dem Paule1)

io war, der sich den Anschein eines Orthodoxen gab. Dies
war aber ein auf seinen Leib stolzer und feiner Mann.
Als er vor dem Asklepios zur Zeit des Flavianos in Orhai
Bischof ward, schrieb er diesem eine Schrift, er verfluche
die Synode nicht, da (jener) sein Zellengenosse (övyKekXog)

15 war. Diese Schrift aber kam in die Hände des heiligen
Severos, des Nachfolgers des Flavianos, und als jener
Paule kam, ihn zu begrüfsen, gab er ihm dieselbe zurück
und vergab ihm seine Thorheit in göttlicher Liebe. Da
jener nun versprach, gläubig zu sein, so entlarvte ihn

20 jener weise Mann nicht, der seine Empfindung verbarg, wie
geschrieben ist. Anfänglich zwar beharrte er dabei, in den
Tagen jenes Kaisers die Synode abzulehnen, da ihm die
Leute von Orhai beistanden und sogar um seinetwillen
Tag für Tag geschädigt2) und geschmäht wurden. Als er

25 jedoch nach Euchaita verbannt wurde, gab er seine Zu-
stimmung und kehrte nach Orhai zurück; aber nachdem
er ein wenig gezaudert hatte, schämte er sich und starb
sofort, und Asklepios ward sein Nachfolger. Dies3) war
ein Nestorianer, aber rechtschaffen in seinen Werken, liebte

30 die Bauern des Landes und war leutselig gegen sie. Er
war nicht begierig4) nach Bestechung, hielt seinen Leib
züchtig, half seiner Gemeinde sehr bei vorkommenden Dingen
und bezahlte ihre Schulden. Aber er war ungeduldig und
heftig gegen die Gläubigen, und viele wurden von ihm

1) Z. 9—27 bei Hallier 77 Anm. 1. 2) Lies ^'»mkß?
3) S. 153,28—154,3 bei Hallier 79, Anm. 3. 4) So (^)!
 
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