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178 IX, 10. Erster Brief des Julianos an Severos.

jener weise Severos, als er es erfuhr, diese Empfindung,
weil er darauf bedacht war, dafs nicht, indem er eine
Zurechtweisung vornähme, ein Haus gegen das andere zer-
teilt würde, und damit die Liehe nicht erkalte1), die nicht
jeder so versteht, dafs er gebührenden Tadel mit Geduld 5
annimmt, wobei so, von unserem Herrn bewirkt, ein Grund
zum anderen kam. Damit aber die Beredsamkeit des
Severos und die Schönheit seines wahren Glaubens zum
Segen für die Verständigen und Lernbegierigen offenbar
werde, und (bekannt werde), wie die vorliegende Streit- 10
frage (vTio&eßtg) zu Anfang war, so setze ich die Briefe,
die nach einander den Leser belehren, in die folgenden
Kapitel dieses neunten Büches.

Das zehnte Kapitel, über den ersten Brief des
Julianos an Severos, in einer Frage betreffs des Leibes 15
Christi. — „Es traten hier einige auf, die den Leib
unseres Herrn verweslich nannten, indem sie sich der
Zeugnisse aus dem heiligen Kyrillos bedienten. Erstens
dessen, was er an den Sukensos (Succensus) schrieb,
indem er sagte: „Nach der Auferstehung war derselbe 20
Leib (vorhanden), welcher gelitten hat, indem fortan keine
menschlichen Krankheiten an ihm waren; (S. 264) sondern
er war unverweslich." Hieraus wollen sie erweisen, dafs
er vor der Auferstehung verweslich gewesen sei als ein
uns Wesensgleicher, aber nach der Auferstehung die 25
Unverweslichkeit angenommen habe. Einen zweiten (Be-
weis) aber (nahmen sie) aus dem, was er an den Kaiser
Theodosios schrieb, indem er sagt: „Es ist staunenerregend
und wunderbar, dafs ein zur Verwesung geschaffener Leib
ohne Verwesung auferstand." Jene sprachen der Haupt- 3«
sache nach Derartiges. Ich aber, der ich den ganzen Ab-
schnitt aufsetzte, bemühte mich, eine Meinung aus zahl-
reichen Lehrern darzulegen. Sie jedoch brachten mir auch
seine 67. Bede (loyvg), die er über die heilige Jungfrau,
die Gottesgebärerin, verfafst hat, in welcher steht, dafs 35

1) Lies ^Q2u. Nid.
 
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