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180 IS, 12. Zweiter Brief des Julianos an Severos.

aufhörte. Da mir in dem von dir Verfafsten etwas un-
zuträglich erschien, weil es möglich ist, dafs die zu ver-
schiedenen Zeiten (lehenden) Lehrer der heiligen Kirche
hierüber auf andere Weise Symbole verfafst haben, des-
wegen habe ich gezögert, wie es auch recht war, deiner 5
Frömmigkeit das, was ich verfafst habe, zu senden, damit
die Leute nicht im Unverstände meinen, dafs die Disputa-
tion über diese Worte ein Zwist zwischen uns sei. Wie
sehr auch eine Prüfung, die, wie du weifst, in Liebe vorge-
nommen ist, nützt, so meinen (dennoch) einige, dafs es ein io
Kampf sei. Also lafs mich sofort hierüber wissen, was
dir recht erscheint; denn ich bin bereit, zu vollenden,
was deine Liebe beruhigt, indem das Wort des Apostels
mein leitender Gedanke ist, der da sagte1): „Alles, was
von ihnen geschieht, geschehe in Liebe." 15

Zwölftes Kapitel, der zweite Brief des Julianos
an Severos; Gegenstück zu diesem als Erwiderung (ßcvti-
yqaq)')']). — „Ihr schriebt, dafs euch in dem, was ich ver-
fafst hatte, einiges unzuträglich erschienen sei; und es
hätte euch gebührt, mich es sofort in einem Briefe 20
wissen zu lassen, um mir den Kummer zu ersparen. Ich
meine aber, dafs ich in allem, was ich verfafst habe, die
Leibwerdung aus uns in Wahrheit bekannt und mir Mühe
gegeben habe zu zeigen, dafs die Väter mit einander
übereingestimmt haben. Denn nicht halte ich es für 25
möglich, dafs wir glauben und meinen, einer und derselbe
sei verweslich und unverweslich. Da wir aber Den als
leidend bekennen, der durch seine Schläge alle geheilt
hat, ihn aber doch als besser und erhaben über alle Leiden
kennen, und wenn (wir ihn auch) als sterblich (bekennen), 30
so doch (auch) bekennen, dass er den Tod zertreten )
und den Sterblichen durch seinen Tod das Leben gegeben
hat: so habt ihr mir demnach nur Kummer bereitet, da
ihr sagtet, dafs ich etwas Unbrauchbares geschrieben habe,
und mich nicht wissen liefset, was es sei, damit ich mich 35

1) Vgl. 1. Cor. 16, 14. 2) Lies o^ljj.
 
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