184 IX, 13. Zweiter Brief des Severos an Julianos.
Werken verbunden ist, als Beweis der alten Beschneiduner
des Fleisches, der den Unglauben der Unbeschnittenbeit
entfernt1) und uns zur Gotteskindschaft bringt. Darum
ward auch dem Moses befohlen, zum Pharao also zu
sprechen2): „Du aber sprich zum Pharao: Mein erstge- 5
borener Sohn ist Israel." Deswegen schreibt Paulos an
die Kolosser und spricht3): „In ihm seid ihr beschnitten
mit einer nicht durch Hände (vollzogenen) Beschneidung,
im Ablegen des Fleisches der Sünden und in der Be-
schneidung Christi, und seid mit ihm begraben in der io
Taufe." Deswegen sagte er auch vom Abraham, dafs er
ohne Werke durch den Glauben gerechtfertigt worden sei,
als er (noch) in der Unbeschnittenheit war, ehe er be-
schnitten ward, indem er das Bekenntnis ohne Werke vor
der Taufe erörtert, da er an die Börner schreibt4): „Dem 15
Abraham ward sein Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet.
Wie? Nicht aus der Beschneidung, sondern in der Un-
beschnittenheit." Und er hat nicht gelogen; denn das be-
zeugt das Wort des Moses, welches von Gott sagt5): „Er
sprach zu Abraham: Blicke auf den Himmel und zähle 20
die Sterne, ob du sie zu zählen vermagst. Und er sprach:
So wird dein Same sein. Abraham glaubte Gott, und es
ward ihm zur Gerechtigkeit angerechnet."
Andrerseits aber führt unser Leiter Jakobos denselben
Abraham beim Beweise über den Glauben mit Werken 25
nach der erlösenden Taufe an, nunmehr als Beschnittenen
und nicht in der Unbeschnittenheit (Befindlichen). Wir
können es aus der Schrift erfahren. Denn so schrieb er6):
„Willst du wissen, 0 Mensch, dafs der Glaube ohne Werke
tot ist? dafs unser Vater Abraham aus Werken gerecht- 30
fertigt wurde, als er seinen Sohn Isaak als Brandopfer
darbrachte? Du siehst, dafs der Glaube (S. 269) seinen
Werken half und durch die Werke vollendet wurde; und
1) Lies mit Mai. 2) Ex. 4, 22. 3) Col. 2, 11, 12.
4) Vgl. Rom. 4,"9. 10. 5) Gen. 15, 5. 6. 6) Vgl. Jac.
2, 20—23.
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Werken verbunden ist, als Beweis der alten Beschneiduner
des Fleisches, der den Unglauben der Unbeschnittenbeit
entfernt1) und uns zur Gotteskindschaft bringt. Darum
ward auch dem Moses befohlen, zum Pharao also zu
sprechen2): „Du aber sprich zum Pharao: Mein erstge- 5
borener Sohn ist Israel." Deswegen schreibt Paulos an
die Kolosser und spricht3): „In ihm seid ihr beschnitten
mit einer nicht durch Hände (vollzogenen) Beschneidung,
im Ablegen des Fleisches der Sünden und in der Be-
schneidung Christi, und seid mit ihm begraben in der io
Taufe." Deswegen sagte er auch vom Abraham, dafs er
ohne Werke durch den Glauben gerechtfertigt worden sei,
als er (noch) in der Unbeschnittenheit war, ehe er be-
schnitten ward, indem er das Bekenntnis ohne Werke vor
der Taufe erörtert, da er an die Börner schreibt4): „Dem 15
Abraham ward sein Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet.
Wie? Nicht aus der Beschneidung, sondern in der Un-
beschnittenheit." Und er hat nicht gelogen; denn das be-
zeugt das Wort des Moses, welches von Gott sagt5): „Er
sprach zu Abraham: Blicke auf den Himmel und zähle 20
die Sterne, ob du sie zu zählen vermagst. Und er sprach:
So wird dein Same sein. Abraham glaubte Gott, und es
ward ihm zur Gerechtigkeit angerechnet."
Andrerseits aber führt unser Leiter Jakobos denselben
Abraham beim Beweise über den Glauben mit Werken 25
nach der erlösenden Taufe an, nunmehr als Beschnittenen
und nicht in der Unbeschnittenheit (Befindlichen). Wir
können es aus der Schrift erfahren. Denn so schrieb er6):
„Willst du wissen, 0 Mensch, dafs der Glaube ohne Werke
tot ist? dafs unser Vater Abraham aus Werken gerecht- 30
fertigt wurde, als er seinen Sohn Isaak als Brandopfer
darbrachte? Du siehst, dafs der Glaube (S. 269) seinen
Werken half und durch die Werke vollendet wurde; und
1) Lies mit Mai. 2) Ex. 4, 22. 3) Col. 2, 11, 12.
4) Vgl. Rom. 4,"9. 10. 5) Gen. 15, 5. 6. 6) Vgl. Jac.
2, 20—23.
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