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200 IX, 16. Brief des Severos an den Kaiser.

von den Gegnern zu scheiden, damit die Kirchen der
Einigung 'gewürdigt werden. Denn ich kenne die Barm-
herzigkeit, wegen der ihr bestimmt habt, auch meine
Schwachheit solle sich zu euren Füfsen aufmachen, weil
auch jene frommen für die Erlösung und die Beschützung 5
eurer Majestät betenden Bischöfe des Ostens, als ihr sie
ebenso eures Schreibens würdigtet, euch schrieben, was
ihnen gut schien, und meine Schwachheit über jenen euren
Willen belehrten, indem sie mich ermunterten, sie nach
Gewohnheit der Kirche im Gebete für euch zu unterstützen. 10

In eurer grofsen Stadt Alexandrien aber habe ich
nichts von dem gethan, was in Verleumdungen über mich
gesagt worden ist, und es ist mir leicht, die Thorheit des
Verleumders (XoidoQog) zu zeigen. Denn sie haben mich
denunziert, indem sie sagen, dafs ich durch vieles Gold, 15
das ich dort verteilte, den Zank des Aufruhrs {axaßiqj
erweckt hätte. Aber es ist denen, die mich so sehr
hassen, bekannt, dafs ich, obwohl in die Leidenschaften
anderer Sünden verstrickt, kaum darnach trachtete, Geld zu
sammeln, auch nicht aus bestimmten Einkünften, sondern 20
mein Leben (ßCog?) war arm, wie es Herkommen ist, so
dafs selbst die Bischofswürde mir keinen Heller1) gespart
hat. Denn es ist die den Priestern anstehende Sitte, dafs
wir nach der Mafsgabe unseres Priesterstandes2) arm sind,
weswegen das durch Moses gegebene Gesetz dem aus- 25
erwählten Stamme Levi befahl, kein Erbe im Lande zu
haben, sondern zur Versorgung seiner Notdurft zufrieden
zu sein mit dem Hebeopfer, indem er sie hierin den Witwen,
Bedürftigen und Waisen zugesellte, da sie in Armut ver-
harren, indem er sagt3): „Es soll der Levit kommen, der 30
keinen Anteil und Erbe mit dir hat, sowie der Fremdling,
die Waise und Witwe, die in deinen Dörfern sind, und
sollen essen und sich freuen, damit dich der Herr, dein
Gott, segne in allen deinen Werken, die du thust." Da

1) Lies basaA-OO- Hffm. 2) Statt ^cgdjj vielleicht zu
lesen vO£uv Hffm. 3) Deut. 14, 29.
 
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