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216

IX, 21. Brief des Anthimos an Severos.

jede Weise unverweslich, nachdem er seit der Vereinigung
auch eine heilige und sündlose Bildung im Mutterleibe
gehabt hatte. Indem wir also die Verschiedenheit der zur
Vereinigung eilenden (Bestandteile) erkennen, (S. 296) ich
meine der göttlichen und der menschlichen Natur, trennen 5
wir sie nicht von einander und zerteilen auch nicht Ihn,
den Einen und Unaussprechlichen, in Zwei oder in zwei
Naturen, noch bringen wir eine Verwirrung hervor, indem
wir die Verschiedenheit der Gottheit und der Menschheit
aufheben. Aber wir bekennen ihn, Immanuel, als Einen io
aus Zweien.

Indem ich so denke und auf dieser Meinung wie
auf einem Felsen stehe, verfluche ich den Abfall von der
Wahrheit bei beiden Parteien und jene gottlosen, irre-
leitenden Leute, die früher ihre Führer waren, nämlich 15
den Valentinos und Markion, Areios, Makedonios, Eunomios,
Apollinaris und den Eutyches, auch jene, die auf wahn-
sinnige und gottlose Weise das Fleisch als infolge der
Vereinigung mit dem Worte leidenslos und unsterblich
bekannten, welches von uns genommen ward und sich 20
personhaft mit Gott dem Worte vereinigte, und welche
Trug und Schein {tpavru6ia) in das grofse Geheimnis
der veränderungslosen und wahrhaften Menschwerdung des
Herrn eingeführt haben. Ich verfluche1) aber auch den
Paulos von Samosata und den Photeinos, Diodoros, Theo- 25
doros, Nestorios und auch den Theodoret und Andreas,
den Hibä und Eutherios, den Alexandros von Mabbug
und den Irenaios, den zweimal verheirateten, den Kyros
und Joannes2), Theodoretos und Andreas, den Perser
Barsaumä, sowie die Synode von Chalkedon, den Tomos 30
des Leon und diejenigen, welche sagen, dafs unser Herr
Jesus Christus nach der unaussprechlichen Vereinigung
in zwei Naturen erkannt werde und bestehe, und nicht

1) Zu Z. 24—31 vgl. Wright Cat. Mus. Brit. p. 701 a.
Hffm. 2) „Von Aigai in Kilikien" nach dem Texte bei Wright.
Hffm.
 
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