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IX, 22. Brief des Severos an Anthimos. 221

meiner Warte und bin auf den Fels getreten!" Verachte
die, welche nach unten gezogen werden, und wenn sie
Verwünschungen und Flüche auf dich häufen, so sprich zu
Gott mit David mit grofser Feierlichkeit1): „Sie werden

5 dich verfluchen, aber du wirst gesegnet werden; jene, die
mir entgegen stehen, werden sich schämen, dein Knecht
aber wird sich freuen." Denn die, welche den gesunden
Glauben bekennen, sind auch, gemäfs dem Ausspruche des
Apostels, dem Berge Zion nahe gekommen und der Stadt

io des lebendigen Gottes, dem Jerusalem im Himmel, den
Myriaden Scharen der Engel und der Kirche der Erst-
geborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind. Wie aber
kann jemand die, welche unter die Kirche im Himmel
gemischt sind, von der Erde aus schiefsend treffen? Denn

15 umsonst schwitzt er, und ohne Nutzen spannt er seinen
Bogen, auch wenn er sich erfrecht, in die Höhe zu schiefsen;
denn auf ihn fallen die abgeschossenen Pfeile nieder.
Denn wir hören auch einen der Weisen, der es sagt2):
„Wer einen Stein in die Höhe wirft, wirft ihn auf seinen

20 eigenen Schädel." Wenn wir nur bis zum Ende ausharren,
indem wir uns waffnen mit dem Panzer des rechten Glaubens
und uns von allen Seiten umgürten mit Geistern aller Art!

Diese von uns durch dieses kanonische Schreiben
vollzogene Zusammenschliefsung mit deiner Frömmigkeit

25 und die Einigung des Geistes und des Bandes des Friedens,
wie der Apostel sagte3), werde ich unserem Amtsgenossen,
dem Herrn Theodosios, bekannt machen, dem heiligen Papa
und Oberbischof in der grofsen christusliebenden Stadt
Alexandrien, der in apostolischer Weise gearbeitet und

30 den Kampf geführt hat, (S. 301) sich in Gefahr (%iv8vvoq)
befindet um, des rechten Wortes willen, von den ihm an-
vertrauten Pfunden täglich mit Arbeitsliebe die Zinsen
mehrt und beständig an der Erkenntnis seine Freude hat.
Wenn du an ibn schreibst, wie du auch an uns geschrieben

35 hast, so wird er es mit denselben Händen der Uberein-

1) Vgl. Ps. 109, 28. 2) Vgl. Sir. 27, 28 (25). 3) Vgl. Eph. 4, 3.
 
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