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IX, 25. Brief des Anthimos an Theodosios.

werden, ihnen aber auch hier ihr Wille gelassen wird, damit
sie das Ihre thun und die heilige Kirche irre führen, —
das wollte ich auch in diesem Schreiben melden. Denn
so muntern wir euch, die ihr mit uns leidet, noch mehr
zum Gebete für uns auf. Aber es ist nicht recht, Gewicht 5
auf Gewicht und Last auf Last zu häufen; indem ich aber
nur so über die Menge der Not (avayKrf) spreche, denke
ich, dafs wir in Wahrheit sehr eurer frommen Gebete be-
dürfen." Und der Rest des Briefes.

Das fünfundzwanzigste Kapitel, Brief des An- io
thimos an Theodosios von Alexandrien. ■— „Den Frommen
und in allem Heiligen, unseren Bruder und Amtsgenossen,
den Patriarchen Herrn Theodosios, grüfst Anthimos im
Herrn! Christus Jesus unser Gott, der einfache, ungelehrte
Männer und Fischer zu Aposteln und Lehrern, und die 15
in der Vorzeit (Lebenden) vom Schafehüten zu Königen
und Propheten berufen hat, er, der das Schwache und
Verachtete erwählt hat, wie der göttliche Apostel gesagt
hat1), ist derselbe, der jetzt auch mich Geringen zu dem
Werke dieses geistlichen Dienstes auf Grund von Urteilen 20
berufen hat, die er kennt, damit ich das Haupt dieser
(S. 307) heiligen Kirche von Konstantinopel sei. Indem
somit ich Sünder mich des Ausspruches des Herrn erinnere,
der durch den Ezechiel spricht2): „Du aber, Menschenkind,
dich habe ich zu einem Beobachter derer vom Hause Israel 25
gemacht; und wenn du ein Wort aus meinem Munde
hörst3), dafs du zuvor in meinem Namen warnen und zum
Sünder sprechen sollst: „Falls du sündigst, wirst du des
Todes sterben", und du nicht zum Sünder sprichst, dafs
er sich warnen lasse, noch zum Gottlosen, dafs er von 30
seinem Wege umkehre und lebe: so wird der Frevler in
seinem Frevel sterben, sein Blut aber werde ich aus deinen
Händen fordern"; — und (indem ich mich) des Befehls
des Apostels4) an den Timotheos über die Untadeligkeit

1) Vgl. 1. Cor. 1, 28. 2) Ezech. 3, 17. 18. 3) So zu lesen.
Hffm. 4) Vgl. 1. Tim. 3, 2.
 
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