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242

X, 4. Brief des Rabbula.

blicken, der den Leib und das Blut des Herrn nicht vom
Scbaubrote unterscheidet. Deswegen wird er schuldig an
dem Leibe und Blute unseres Herrn. Denn jenes säuberte
kaum leibliche Unreinigkeit, wenn Abwaschungen aller Art
und verschiedene Gebräuche sich ihm zugesellten; aber 5
dieser lebenspendende Leib und das Blut des Herrn Jesus
sühnte nicht allein die Sünden der Seele und des Leibes
(S. 319) und heiligte seine gläubigen Empfänger, sondern
bewirkte auch, dafs Gott in uns ist, und zwar durch
seinen Geist, wie wir durch unsern Leib in ihm. Denn io
„wer meinen Leib ifst und mein Blut trinkt", sagt1) der
Sohn Gottes, „der ist in mir, und ich in ihm, und ich
werde ihn auferwecken am jüngsten Tage." Ferner können
wir auf andere Weise die Gröfse dieses neuen uns von
Gott dem Worte überlieferten Dienstes aus dem schweren J5
und harten Urteile erschliefsen, welches Paulos über die
fällt, welche dieses verachtet haben2), (welches härter ist)
als das, welches wir empfangen, die wir den alten (Dienst)
Mosis verletzen. Denn er sagte3): „Wenn der, welcher
das Gesetz Mosis übertrat, (auf Grund) der Aussage zweier 20
oder dreier Zeugen ohne Gnade sterben mufste, wieviel-
mehr wäre der einer bitteren Strafe würdig, der den Sohn
Gottes mit Füfsen getreten, das Blut seines Bundes (dia&rjxrj)
dem jedes Menschen gleichgeachtet und den Geist seiner
Gnade, in der wir geheiligt wurden, verhöhnt hat ?" Wer 25
ist also so verrucht, dieses Brot des Lebens, das wegen
seiner Vereinigung mit Gott dem Worte vom Himmel
herabkam und der Welt das Leben gab, mit dem Schau-
brote zu vergleichen, das aus irdischer Würze (bestand)?
Dagegen die Meinung dessen, (der) dieses denkt oder thut, 30
würde bekannt sein, und (es wäre) klar ersichtlich, dafs
er es in der That für gewöhnliches Brot hält, so wie er
es sieht, wer es so wahnsinnig nimmt, und dafs er dem
Sohne nicht glaubt, der da sagt4): „Das Brot, welches

1) Vgl. Joh. 6, 54. 56. 2) Lies am=rt. Hffm. 3) Vgl. Hebr.
10, 28 f. 4) Vgl. Joh. 6, 51.
 
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