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XII, 4. Bildnis Christi.

Herrn nach Kaisareia; das andere ward in dem Dorfe
Kamuliana1) aufbewahrt, und ein Tempel ward von der
Hypatia, die Christin geworden war, zu seinen Ehren
gebaut. Als aber einige Zeit darnach ein anderes Weib
aus dem Dorfe Diobulion2), das, wie oben geschrieben, zum 5
Sprengel von Amaseia gehört, dieses erfuhr, geriet sie in
Eifer; auf irgend eine Weise (noQog) brachte sie eine
Kopie des Bildes aus Kamuliana in ihr Dorf; und man
nennt es in diesem Lande a,xsiQ07toLrjzogy das heifst „nicht
mit Händen gemacht"; und ferner baute auch sie einen 10
Tempel zu seiner Ehre. So dieses.

Im 27. Jahre der Kegierung des Justinianos, im
Jahre III (xqlt7]\ kam eine Schar Barbaren zum Dorfe
Diobulion und verbrannte es, sowie den Tempel, und führte
das Volk gefangen fort. Aber eifrige Leute, Bewohner 15
des Landes, meldeten dies dem durchlauchtigsten Kaiser
und baten ihn, er möge ein freigebiges Geschenk (cpdo-
Tifua) geben, damit der Tempel und das Dorf befriedet
und das Volk ausgelöst werde. Und er gab, was er
wollte. Einer aber von denen, die im Palaste inaldxLov) 20
in der Umgebung des Kaisers waren, riet, dafs das Bild
unseres Herrn durch die Priester in den Städten in der
Runde (synvnXta) herumgetragen werde, und dafs Geld
gesammelt werde, genügend zum Aufbau des Tempels und
des Dorfes. Und siehe, vom Jahre III (tjh't^) bis zum 25
Jahre IX (ivdvr]) trägt man es umher. Ich meine, dafs
dies durch (göttliche) Fügung sich zutrug, da ein zwei-
maliges Kommen Christo nach der Bedeutung der Schriften
zukommt: das eine (S. 325) in Niedrigkeit, welches auch
562 Jahre vor diesem Jahre IX (sVcm/), (das ist) dem 30
Jahre 33 der Regierung des Justinianos stattfand; das
andere in Herrlichkeit, welches zukünftig ist und auf
welches wir hoffen. Ein Anzeichen war auch diese Herum-
führung (iyy,v%XCci) des Geheimnisses und Bildes für den
Beschauer (oQarrjg), dafs der König und Herr der Oberen 35

1) S. v. Dobschütz, Beil. 1, S. 4**. 2) S. v. Dobschütz, a. a. 0.
 
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