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Anhang II. Leben des Isaias.

271

teles oder des Plotinos und die Lösung derselben nicht
bei denen finde, die über jene lehren und sie erläutern,
so frage ich ihn, und er beleuchtet und offenbart mir
ihren Sinn und was sie sagen wollten, (S. 354) zugleich

5 auch, wie ein derartiger Irrtum zurückgewiesen und die
Wahrheit der christlichen Lehren aufgerichtet werde." Er
war von Gott in allem so unterrichtet, sowohl betreffs
der Verrichtung von Werken, als in der Betrachtung (^eoogia)
der Naturdinge und der Betrachtung der verehrungswürdigen

io Theologie, dafs er auch nicht einem von denen, welche
in der Betrachtung verständige Philosophen genannt wer-
den, an Reichtum des Wissens nachstand. Verfafst sind
aber von ihm viele Schriften über Ermahnungen und
andere Sitten des Mönchtums, die über ihn das bezeugen,

15 was vom göttlichen Apostel Paulos von sich gesagt1) war:
„Wir haben diesen Schatz in einem irdenen Gefäfse", und
„Gott hat die in der Welt Thörichten und Verachteten
auserwählt, um die Starken zu nichte zu machen". Es er-
zählte mir aber auch Bosporios, welcher nachher Bischot

20 von Sinope war, als er noch Archivar (6xQwiuQiog) des
Standes der Hyparchen war: „Ich war zu ihm gekommen,
um ihn zu fragen, ob es gut für mich sei, in die Ehe zu
treten. Er aber sandte mir, ohne etwas von mir angehört
zu haben, durch den Vater Petros, seinen Jünger, (die

25 Botschaft): „Wozu ist dein Geist beunruhigt, wie das
Meer? Deine (Sache) ist es, was du thun oder nicht
thun willst". Während ich aber darüber nachdachte, ihn
zu fragen, ob das Ende nahe sei, da ich gehört hätte,
dafs er es jedermann bestätigte, und es mir nicht ge-

30 ziemte, in die Ehe zu treten, wenn es sich so verhielte, so
sandte er mir Folgendes schriftlich: „Dies ist die letzte
Zeit; dein Herz sei darüber in keiner Weise zweifelhaft,
dafs das Ende nahe ist".

Er ward von einigen heiligen Männern gebeten, der

35 Wahrheit gemäfs zu sagen, ob er selber die Leidenschaften

1) Vgl. 2. Cor. 4, 7. 1. Cor. 1,27.
 
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