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https://doi.org/10.11588/diglit.30620#0008
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lauberr Sie mir vielmehr, daß ich ohne viele
Umstände sogleich zur Sache schreite-
Nun, mein lieber Herr Doktor, Sie wollen
für den mainzischcn Staat eine neue Konstituti-
on haben. Haben Sie aber auch wohl die Be-
schwernisse, mit denen Sie hierbei werden zn käm»
pfcn haben, hinlänglich erwogen? Sagen Sie
mir doch, wer soll diese neue Konstitution ma-
chen? der Knrfürst und das Domkapitel? Nein.
Wer dann? etwa die Bürgerschaft zu Mainz?
Ich höre, sie will nichts davon wissen. Gesizt
aber, sie wollte wirklich; kann die mainzische
Bü'gerfchaft en ganzen mainzijchen Staat re-
präsentiren? oder wer sind die Repräsentanten
des mainzischen Staats?-Lauter wesentliche Fra-
gen, die, nokhwendiq zuvor erörtert werden müs-
sen, ehe an Konstirmionmachen gedacht werde»
kann. Haben Sie dann aber ganz vergessen, daß
Mainz kein souveräner Staat ist, daß Mainz zunr
tentschen Reiche gehört, daß ein Kurfürst von
Mainz des Reichs Erzkanzlcr und Direktor des
kurrkcinischen Kreises ist, daß alle diese herrliche
Attribute auf seiner jetzigen Konstitution ruhen;
Laß Mainz für sich allein die reichsgeftßinaßige
Verfassung sämtlicher geistlichen Staaten nicht
Umwerfen kann, daß die mainzischen Regalien
und Vorrechte von Kaiser und Reich zu Lehen
gehen, daß ein Vasall für sich selbst ohne Vor-
wissen und Einwilligung seines Lchnherrn an sei»
ner Konstitution nichts zu ändern vermag? Las-
sen Sie mich dochaeschwind Wissenr Soll Mainz
mit feiner neuen Konstitution noch ferner zum
teutschen Reich gehören? soll Marn; bei diesem
Reich alles bleiben, was cs bisher war? Ant-
worten Sie mir, Herr Doktor; oder können Sie
mir auf diese Fragen jezt noch mcht antworten,
so aesrehen Sie mir: Ihre Plane sind noch nichts,
als schöne Ideale aus der besten Welk, menti,
gratissimus error. Nun weiter: Warum wollen
Sic der Stadt und dem Lande Main; eine neue
Konstitution geben? Gewiß aus keiner ander»
lauberr Sie mir vielmehr, daß ich ohne viele
Umstände sogleich zur Sache schreite-
Nun, mein lieber Herr Doktor, Sie wollen
für den mainzischcn Staat eine neue Konstituti-
on haben. Haben Sie aber auch wohl die Be-
schwernisse, mit denen Sie hierbei werden zn käm»
pfcn haben, hinlänglich erwogen? Sagen Sie
mir doch, wer soll diese neue Konstitution ma-
chen? der Knrfürst und das Domkapitel? Nein.
Wer dann? etwa die Bürgerschaft zu Mainz?
Ich höre, sie will nichts davon wissen. Gesizt
aber, sie wollte wirklich; kann die mainzische
Bü'gerfchaft en ganzen mainzijchen Staat re-
präsentiren? oder wer sind die Repräsentanten
des mainzischen Staats?-Lauter wesentliche Fra-
gen, die, nokhwendiq zuvor erörtert werden müs-
sen, ehe an Konstirmionmachen gedacht werde»
kann. Haben Sie dann aber ganz vergessen, daß
Mainz kein souveräner Staat ist, daß Mainz zunr
tentschen Reiche gehört, daß ein Kurfürst von
Mainz des Reichs Erzkanzlcr und Direktor des
kurrkcinischen Kreises ist, daß alle diese herrliche
Attribute auf seiner jetzigen Konstitution ruhen;
Laß Mainz für sich allein die reichsgeftßinaßige
Verfassung sämtlicher geistlichen Staaten nicht
Umwerfen kann, daß die mainzischen Regalien
und Vorrechte von Kaiser und Reich zu Lehen
gehen, daß ein Vasall für sich selbst ohne Vor-
wissen und Einwilligung seines Lchnherrn an sei»
ner Konstitution nichts zu ändern vermag? Las-
sen Sie mich dochaeschwind Wissenr Soll Mainz
mit feiner neuen Konstitution noch ferner zum
teutschen Reich gehören? soll Marn; bei diesem
Reich alles bleiben, was cs bisher war? Ant-
worten Sie mir, Herr Doktor; oder können Sie
mir auf diese Fragen jezt noch mcht antworten,
so aesrehen Sie mir: Ihre Plane sind noch nichts,
als schöne Ideale aus der besten Welk, menti,
gratissimus error. Nun weiter: Warum wollen
Sic der Stadt und dem Lande Main; eine neue
Konstitution geben? Gewiß aus keiner ander»