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die Geschichte der überall sichtbaren alten Raub-
Nester, den Ursprung der Mcßgcteite nicht? Und
das nennen Sic wohlerworben, nennen Sie gül-
tig verliehen; Glauben Sie dann ferner im
Ernste, daß sich die Rechte und Privilegien des
Adels mit einer guten Polizei vertragen, Rechte
und Privelegien, welche wollen, daß dem Unwis-
sendsten dem Ausschweifendsten Stellen des Staa-
tes anvertraut werden müßen, von denen das her-
vorlcuchtcndsie Verdienst des übrigen ohne Ver-
gleich größer» Theilcs des Volks verdrängt wird ?
Verträgt sich eine ganze Menschenklasse, die nicht
arbeitet, und nur verzehrt, wirklich mit einer gu-
ten Polizei, die nur arbeitende Hände in einem
Staate geduldet wissen will ? Ich kann's mir nicht
zusammen passen. —
„ Der Adel, sagen Sie, war oft nur eine
„ kärgliche Belohnung wesentlicher Verdienste um
„ den Staat, die sonst mit Gelde batten bezahlt
„ werden müßen; so wie nun Geld und Gut als
„ ein unstreitigesLigcnthum auf die Erben gekom-
„ men sein würde, eben so kann auch diesen Erbe»
„ der Adel als ein väterliches Erbe nicht entrissen
„ werden-" Sie setzen dem armen Dürgerfreund
hart zu, mein unwiderstehlicher Herr Doktor: we-
nigstens scheint dieser Einwand sehr gegründet und
billig. Lassen Sie sehen- — Ich will nicht unter-
suchen, in wie weit der wesentliche Dienst wirklich
dem Staate, oder aber, welches so gewöhnlich ver-
wechselt wird, der Person, dem Beute! des Für-
sten erzeigt wurde; ich will nicht zeigen, wie äu-
serst selten der erste Fall cingetreten sein mag;
aber fraaentwill ich, was kann das so lange ge-
hudelte Volk dafür, daß sein Fürst den ver-
dienten Mann mit einer Münze auszahlte, die
jezr nach Jahrhunderten äusser Rurs zu kom-
men beginnt? Was kann mein Freund davor,
daß ein Räuber dem guten Anselm eine Sache ver-
kaufte, um gutes Geld verkaufte, die nicht sein
gehörte, die er also nicht verkaufen konnte? Dan»
die Geschichte der überall sichtbaren alten Raub-
Nester, den Ursprung der Mcßgcteite nicht? Und
das nennen Sic wohlerworben, nennen Sie gül-
tig verliehen; Glauben Sie dann ferner im
Ernste, daß sich die Rechte und Privilegien des
Adels mit einer guten Polizei vertragen, Rechte
und Privelegien, welche wollen, daß dem Unwis-
sendsten dem Ausschweifendsten Stellen des Staa-
tes anvertraut werden müßen, von denen das her-
vorlcuchtcndsie Verdienst des übrigen ohne Ver-
gleich größer» Theilcs des Volks verdrängt wird ?
Verträgt sich eine ganze Menschenklasse, die nicht
arbeitet, und nur verzehrt, wirklich mit einer gu-
ten Polizei, die nur arbeitende Hände in einem
Staate geduldet wissen will ? Ich kann's mir nicht
zusammen passen. —
„ Der Adel, sagen Sie, war oft nur eine
„ kärgliche Belohnung wesentlicher Verdienste um
„ den Staat, die sonst mit Gelde batten bezahlt
„ werden müßen; so wie nun Geld und Gut als
„ ein unstreitigesLigcnthum auf die Erben gekom-
„ men sein würde, eben so kann auch diesen Erbe»
„ der Adel als ein väterliches Erbe nicht entrissen
„ werden-" Sie setzen dem armen Dürgerfreund
hart zu, mein unwiderstehlicher Herr Doktor: we-
nigstens scheint dieser Einwand sehr gegründet und
billig. Lassen Sie sehen- — Ich will nicht unter-
suchen, in wie weit der wesentliche Dienst wirklich
dem Staate, oder aber, welches so gewöhnlich ver-
wechselt wird, der Person, dem Beute! des Für-
sten erzeigt wurde; ich will nicht zeigen, wie äu-
serst selten der erste Fall cingetreten sein mag;
aber fraaentwill ich, was kann das so lange ge-
hudelte Volk dafür, daß sein Fürst den ver-
dienten Mann mit einer Münze auszahlte, die
jezr nach Jahrhunderten äusser Rurs zu kom-
men beginnt? Was kann mein Freund davor,
daß ein Räuber dem guten Anselm eine Sache ver-
kaufte, um gutes Geld verkaufte, die nicht sein
gehörte, die er also nicht verkaufen konnte? Dan»