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https://doi.org/10.11588/diglit.30620#0050
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eigentltchen Glücke gehöre, und daß künftig
die Gehalte vieler Müßiggänger erspart wür-
den.
Dagegen aber haben auch Sie, Herr Pat«
riot noch einige schamlose Lügen (verzeihen Sie
diese Freiheit; cs giebt in meinem Wörlerbuche
für die Sache kein gelinderes Haupt und Bei,
wort) deren Hartmann nicht erwähnt Has. Un-
ter diese Lügen gehört vornehmlich,
raß der jetzige Kurfürst ») die Landnoth-
durftskasseb) die Kautionen der Beamten ver-
putzt und c ) 60000 fl. aus der Defensions-
kasse geborgt habe.
Ich überlasse Ihnen, Herr Patriot, mit der
Belehrung der unglücklichen Mainzer Bürger über
ihren künftigen Wohlstand fertig zu werden; nur
hoffe ich, daß Sie unter der Zahl der Müßiggän-
ger deren Gehalte Sie künftig ersparen, sich selbst
nicht vergessen werden. Sie waren bisher auf
dem Mainzer Boden eine wahreSchmarotzei pflan-
ze, die den schon ausgearbeiteten Staats - Nahr-
ungssaft verzehren half; der Fürst nährte Sie
reichlich für seinen künftigen Dienst, den Sie
ihm jezt vortreflich leisten. Diesem Fürsten nun
geben Sie Schuld, er habe die Landnothdr-rfts-
kassen verpuzt, ihm, der diese Kasse, woraus so
vielen Staatsbürgern geholfen ward, erschuf,
meist aus feinen Kameralgefallen stiftete, und
immer unterhielt, für sich aber nie einen Kreuzer
davon bezog. Diesem Fürsten bürden Sie auf,
er habe die Kautionen der Beamten verzehrt, da
doch diese Kautionen langst vor seiner Regierung
eingeführt waren, und jeder neue Beamte seine
Kautionssumme den Erben des Vorfahrers ersezt,
ohne daß der Fürst einen Heller davon bezieht.
Diesen Fürsten endlich beschuldigen Sie, daß er
60000 fl. aus der Defensionslasse geborgt habe,
da er doch diese Defensionskasse erst vor einigen
Monaten errichtete und hierzu bekanntlich aus
seiner eigenen Schatulle 6000 fl. bepgeschosscn hat.
eigentltchen Glücke gehöre, und daß künftig
die Gehalte vieler Müßiggänger erspart wür-
den.
Dagegen aber haben auch Sie, Herr Pat«
riot noch einige schamlose Lügen (verzeihen Sie
diese Freiheit; cs giebt in meinem Wörlerbuche
für die Sache kein gelinderes Haupt und Bei,
wort) deren Hartmann nicht erwähnt Has. Un-
ter diese Lügen gehört vornehmlich,
raß der jetzige Kurfürst ») die Landnoth-
durftskasseb) die Kautionen der Beamten ver-
putzt und c ) 60000 fl. aus der Defensions-
kasse geborgt habe.
Ich überlasse Ihnen, Herr Patriot, mit der
Belehrung der unglücklichen Mainzer Bürger über
ihren künftigen Wohlstand fertig zu werden; nur
hoffe ich, daß Sie unter der Zahl der Müßiggän-
ger deren Gehalte Sie künftig ersparen, sich selbst
nicht vergessen werden. Sie waren bisher auf
dem Mainzer Boden eine wahreSchmarotzei pflan-
ze, die den schon ausgearbeiteten Staats - Nahr-
ungssaft verzehren half; der Fürst nährte Sie
reichlich für seinen künftigen Dienst, den Sie
ihm jezt vortreflich leisten. Diesem Fürsten nun
geben Sie Schuld, er habe die Landnothdr-rfts-
kassen verpuzt, ihm, der diese Kasse, woraus so
vielen Staatsbürgern geholfen ward, erschuf,
meist aus feinen Kameralgefallen stiftete, und
immer unterhielt, für sich aber nie einen Kreuzer
davon bezog. Diesem Fürsten bürden Sie auf,
er habe die Kautionen der Beamten verzehrt, da
doch diese Kautionen langst vor seiner Regierung
eingeführt waren, und jeder neue Beamte seine
Kautionssumme den Erben des Vorfahrers ersezt,
ohne daß der Fürst einen Heller davon bezieht.
Diesen Fürsten endlich beschuldigen Sie, daß er
60000 fl. aus der Defensionslasse geborgt habe,
da er doch diese Defensionskasse erst vor einigen
Monaten errichtete und hierzu bekanntlich aus
seiner eigenen Schatulle 6000 fl. bepgeschosscn hat.