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Albini, Franz Josef ¬von¬ [Bearb.]; Hartmann, Kaspar [Bearb.]
Für und Wieder die Mainzische Konstitution: bestehend in I. D. Teutsch Etwas über die mainzische Konstitution. II. Hartmann Etwas über das Etwas des D. Teutsch. III. D. Teutsch Ein Paar derbe Worte an Kaspar Hartmann — Frankfurt, 1793 [VD18 13545221]

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https://doi.org/10.11588/diglit.30620#0051
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Traurig/ gewiß sehr traurich ist cs für bas
ganz« Menschengeschlecht, daß sogar einWcltum-
segler Forster sich so mit Schimpf und Schande
bedecken konnte. Ich rede nicht von Ihren Pflich-
ten ; ich bin so einfältig nicht, daß ich mir nicht
vorsiellcn könnte, was Sie von solchen Dienst-
pflichten halten, diel'cis, sagt mir mein alter Ju-
venal, guem tos flmplicrtss ril'um moveat, cum
exibis a guoguam, ne psjsret. Allein, warum
mußten Sie in Ihrer gedruckten Freiheitspredigt
einen Fürsten, der Ihnen bis auf den letzten Au-
genblick nichts als Gutes erwies, verleumden?
warum thun Cie dieses nun schon wieder in
Ihrem Patrioten ? Einen Wctekind läßt die ganze
-Welt bellen, soviel er will; aber ein Forster war
seiner eigenen Ehr« ein anderes Betragen schul-
dig. Heist das in Rücksicht seinerJndividualität
die Wohlthaten nicht vergessen, die ich einem
Manne schuldig bin, wenn ich ihn muthwillig
j,u offenen Drucke schimpfe? Glauben Sie, wie
Sie jetzt sagen, daß man zu Mainz in einem
Schlamme lebe; warum kamen Sie dahin?
wer nöthigte Sie dieses schlammige Brod zu essen?
Waren Sie wirklich von dem Glucke überzeugt,
welches die Franzosen unser», teutfchen Vatnkän-
de bringen; so mußten Sie sich als Diener, als
Fremdling, als Protestant in einem katholischen
Staate leidend verhalten. Das hätte Ihnen
schlichter Menschenverstand und Ihre eigene
Ehre sagen sollen. Das Sie dieses aber nicht
thaten, daß Sie statt dessen einen eifrigen Frei,
hei'sapostel in einem fremden Lande machen,
Laß Sie Ihren wohlthätigen alten Fürsten sogar
ohne alle Noch lästern, das kann Ihnen unmög-
lich Gott, die Vernunft und die geschcide Welk
verzeihen-
 
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