Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunst- und Versteigerungshaus Friedrich Albrecht <Baden-Baden> [Hrsg.]
Antiquitäten, Möbel, Gemälde, Gobelins, Orientteppiche, Textilien: Versteigerung: 25. und 26. nötigenfalls 27. November 1940 — Baden-Baden, 1940

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15110#0005
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT

^/V^eit über die Grenzen Baden-Badens hinaus ist die Villa Meineck
(ehemalige Villa Krupp) bekannt, in der die nachstehende Kunst-
versteigerung stattfindet. Sie gehört mit Fug und Recht mit zu den
schönsten Sehenswürdigkeiten dar B^derstadt. Nicht nur der Architekt
und Baumeister kommt hier auf seine Rechnung, sondern auch der Na-
turfreund findet in diesem Anwesen einen Park, der an seinem abwechs-
lungsreichen und mit feinstem Geschmack ausgesuchten Baumbestand
seinesgleichen sucht. Würdig fügt sich in Gebäude und umgebenden
Park schön und harmonisch die Inneneinrichtung ein. Wechselgestaltig
sind die Geschicke dieser Villa. Im Jahre 1880/82 auf den Beutig-Äckern
von dem kaiserl. und königl. wirkl. Geheimrat Graf Karl Friedrich
Vitzthum, kaiserlicher österreichischer Botschafter in Madrid, wohnhaft
in Paris, erbaut. Als Stil gab man der italienischen Renaissance den
Vorzug, den der leitende französische Architekt Nicola Escalisr, Paris,
mit einer modern - eleganten Untermischung der französischen Ge-
schmacksrichtung zeitgemäß zu verschönern suchte. Im Jahre 1894 ging
das Anwesen in den Besitz des Geh. Kommerzienrates Krupp, Essen,
über. Nach dem Weltkriege erwarb es Baron Colli 3r, New-York, namens
dessen Witwe die Versteigerung erfolgt. Bald wird dieser Verkauf das
Interesse der engeren und ferneren Heimat ob seines einmaligen und
seltenen Ereignisses erfüllen. Tempi passati könnte man auch sagen!
Weit und vielbereiste Menschen wohnten in diesem Anwesen und
wieder andere aus aller Herren Länder mit Namen von Würde und
Klang waren hier zu Gast. Selbst Kaiser und Könige gaben sich hier
ein Stelldichein und noch manch stummer Zeuge aus längst vergan-
gener Zeit erinnert an einst große Namen. Ein Geschenk der Kaiserin
von China, in Form eines großen, südchinesischen Perserteppichs mit
Hakenkreuzbordüre (vergl. Abbildung Tafel IX), ein leerer Kasten
 
Annotationen