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2 V


chen nach dem richtigen Pfade zur Wahrheit.
Es scheinet sich die Natur selbst studirtzu haben,
um die Hindernisse in dieser Gattung zu verviel-
fältigen. Der falsche Untersuchungsgeist verir,
ret sich, weil er die beschwerlichen Umwege der
geraden Strasse vorzieht; aber auch der richtige
Fsrschungsgeist tauscht sich zuweilen, wenn er,
wie er es doch soll, den Weg einschlagt, der
ihm der natürlichste scheint. DerJrrthum muß
demnach auf irgend eine Weise norhwendig vor
der Wahrheit hergehen; allein auch er kann
unterrichtend werden, weil er jenen, die uns
nachfolgen, unnütze Schritte ersparrt. Die glei-
senden Wege, worauf so viele grosse Manner
verführt worden, daß sie ausgeglitschet sind,
würden auch uns, so wie sie, von der Wahr-
heit entfernet haben; sie mußten sie nothwendig
betreten, damit wir sie kennen lernten. So
benützet der spekulative Weise den Beifall seil-.es
gleichens, der praktische Weise aber die Fehler,
und das Unglück der andern. So werden auch
einstens Nationen, welche nun das Joch des
Aberglaubens, und des Despotismus in Finster-
nissen gefangen halt, wenn sie ihre Fesseln zer-
schlagen können, die Widersprüche benützen, wel-
che wir der Wahrheit jeder Art immer entge-
gensetzen; durch unser Beispiel aufgeklärt wer-
den
 
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